Aktien Schweiz Schluss: Etwas Fester - Nestlé bremst
Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag unter dem Tageshoch fester geschlossen. Dabei stieg der Leitindex SMI zunächst stetig und erreichte dank Kursgewinnen der Pharmawerte kurzzeitig den höchsten Stand seit Ende März. Doch dann schmolzen die Gewinne mit dem Beginn des US-Aktienhandels wieder ab. Vor allem plötzliche und kräftige Kursverluste des Schwergewichts Nestlé dämpften den Anstieg merklich ab.
Ansonsten sei das Geschäft mangels Impulsen von Konjunktur- und Unternehmensseite eher ruhig verlaufen. Zudem wurden auch aus den USA am Berichtstag keine wichtigen Konjunkturdaten veröffentlicht. Es ist bei vielen überfälligen Konjunkturdaten immer noch unklar, wann sie veröffentlicht werden. Daher richteten die Marktteilnehmer ihren Blick auf die kommende Woche, in der die US-Notenbank Fed ihre Zinsentscheidung veröffentlichen wird. Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte wird am Markt mittlerweile fast vollständig eingepreist. Hinzu kam, dass sich US-Präsident Trump nach eigener Aussage für einen Nachfolger von Fed-Chef Jerome Powell entschieden hat. Als wahrscheinlichster Kandidat wird schon länger Kevin Hassett gehandelt, was nach Einschätzung von Experten die Chance für weitere Zinssenkungen im kommenden Jahr erhöht.
Der Leitindex SMI, der in der Spitze bis fast auf 12'950 Punkte gestiegen war, schloss noch um 0,31 Prozent fester auf 12'890,25 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI legte moderate 0,20 Prozent zu auf 2084,55 und der breite SPI 0,26 Prozent auf 17'706,37 Zähler. Im SLI schlossen 15 Titel höher, 13 schwächer und zwei (Swiss Re und Galderma) unverändert.
Im Fokus standen die drei SMI-Schwergewichte. Dabei stützten die Aktien von Novartis (+1,9%) und die Roche Bons (+1,4%) den Markt gut nach unten ab. Letztere erhielten eine gewisse Unterstützung durch die Zulassung eines Diagnosetests in den USA und Europa, hiess es. Zudem zählten die Pharmariesen bei manchen Analysten zu den Favoriten für 2026, meinte ein Händler.
Dazu würden eigentlich auch Nestlé (-1,3%) zählen. Aber bei den Lebensmittelwerten sorgten vorsichtige Äusserungen des CEO von Procter & Gamble an der Morgan Stanley Branchenkonferenz über das US-Marktumfeld für Ernüchterung und fallende Kurse in der ganzen Branche. So gaben neben Procter & Gamble und Nestlé, die das Minus noch eingrenzten, auch Kraft Heinz, Danone und Unilever klar nach. In diesem Kontext wurden laut Händlern auch Givaudan (-1,5%) verkauft.
Gefragt waren im Zuge steigender US-Techwerte die Papiere der hiesigen Mitbewerber VAT (+1,6%) und Logitech (+2,5%) sowie am breiten Markt Comet (+1,9%) und Cicor (+2,0%).
Die Anteile von Holcim (+1,25%) und ABB (+0,4%) zogen ebenfalls an. Der Zementkonzern tätigt drei Akquisitionen im Bereich des Recyclings von Bau- und Abbruchmaterialien - in Deutschland, Grossbritannien und Frankreich, was laut Experten am Markt gut ankam. Und ABB hat eine vor einem Jahr in Spanien angekündigte Übernahme beendet.
Mit den Aktien von Swiss Life (+1,3%) und Sandoz (+1,0%) waren Aktien gesucht, die zuletzt unter Gewinnmitnahmen gelitten hätten, hiess es weiter.
Ein negativer Analystenkommentar belastete die Swisscom-Aktien (-0,8%). Die ZKB kappte die Einstufung auf "Untergewichten". Grund dafür sind unter anderen Bedenken zur Dividendenentwicklung.
In der zweiten Reihe legten Bachem (+3,6%) dank einer Hochstufung der UBS auf "Buy" zu. Der Einstieg des Family-Office mit 5,09 Prozent sowie ein positiver Kommentar von "The Market" schoben zudem Forbo (+3,4%) an.
Xlife (+9,5%) legten weiter zu. Schon am Vortag war der Kurs um ein Zehntel gestiegen. Das Unternehmen hat laut eigenen Angaben einen Durchbruch bei der Früherkennung von Alzheimer erzielt.
Derweil sackten Swissquote (-3,6% auf 460,80 Fr.) nach einer Aktienplatzierung ab. PostFinance hat rund 3,5 Prozent ihrer Beteiligung an der Online-Bank verkauft. Am Markt wurde ein Preis von 447 Franken pro Aktie genannt.
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