Ticketverkäufe und Übernahmen treiben CTS Eventim an - Aktie sackt ab
MÜNCHEN (awp international) - Der Ticketvermarkter und Konzertveranstalter CTS Eventim hat dank zweier Übernahmen und guter Ticketnachfrage Anfang 2025 deutlich zugelegt. Umsatz und Gewinn im Tagesgeschäft legten zu. Vorstandschef Klaus-Peter Schulenberg sieht den Konzern auf Kurs zu seinen Zielen für 2025. Daran ändert auch ein Gewinneinbruch unter dem Strich nichts. Anleger an der Börse nahmen nach den Neuigkeiten jedoch Kursgewinne mit und schickten die CTS-Aktie auf Talfahrt.
Am Donnerstagvormittag verlor das Papier zuletzt rund 14 Prozent auf 96,90 Euro und gehörte somit zu den zwei grössten Verlierern im MDax , dem Index der mittelgrossen Werte. Dazu trug zwar auch ein Dividendenabschlag von 1,66 Euro bei, weil die Aktie ex-Dividende gehandelt wurde. Doch auch ohne diesen Posten lag der Verlust noch bei mehr als 12 Prozent. Dank der Gewinne der vergangenen Wochen und Monate wurde das Papier jedoch noch fast ein Fünftel teurer gehandelt als zum Jahreswechsel.
Branchenexperten beurteilten die Quartalszahlen unterschiedlich. JPMorgan-Analystin Lara Simpson schrieb in einer ersten Reaktion von einem durchwachsenen Start ins Jahr. Die Markterwartungen seien allerdings hoch gewesen. Ihre Kollegen Volker Bosse von der Baader Bank und Henrik Paganetty von Jefferies fanden die Zahlen hingegen stark.
So trieb die Übernahme der Ticketanbieter See Tickets und France Billet den Erlös von CTS Eventim im ersten Quartal kräftig nach oben. Der Umsatz legte um 22 Prozent auf knapp 499 Millionen Euro zu, wie das Unternehmen am Donnerstagmorgen in München mitteilte. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sonderposten kletterte um 9 Prozent auf gut 100 Millionen Euro.
See Tickets und France Billet waren 2024 erst im Jahresverlauf unter das Dach des Konzerns gekommen. Anfang vergangenen Jahres waren sie daher noch nicht in den CTS-Zahlen enthalten.
Im Ticketgeschäft legte der Erlös nun um fast 17 Prozent auf knapp 214 Millionen Euro zu. Dies lag laut CTS auch am Vorverkauf für die Olympischen und Paralympischen Spiele Milano Cortina im Jahr 2026.
Im Veranstaltungsgeschäft sprang der Umsatz sogar um fast ein Viertel auf rund 292 Millionen Euro nach oben. Die Zuwächse bei den eigenen Veranstaltungen stammten den Angaben zufolge vor allem aus dem bestehenden Geschäft in Deutschland und im Ausland. Weitere positive Effekte aus der Übernahme von Live-Gesellschaften von See Tickets erwartet Konzernchef Schulenberg für die Festivalsaison im Sommer und Spätsommer.
Während CTS im Ticketverkauf im ersten Quartal 41,5 Prozent der Erlöse als Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten einstreichen konnte, waren es im Veranstaltungsgeschäft gerade einmal 4 Prozent.
Unter dem Strich musste CTS Eventim einen Gewinneinbruch hinnehmen. So sackte der Überschuss um fast ein Drittel auf gut 46 Millionen Euro ab, weil kleinere Beteiligungen an anderen Gesellschaften weniger abwarfen und Währungseffekte auf langfristige Forderungen drückten.
Schulenberg sieht den Konzern auf Kurs zu seinen Zielen für 2025. Er rechnet weiterhin mit einem moderaten Wachstum von Umsatz und bereinigtem operativem Gewinn.
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Betroffene Instrumente
Name | Kurs | Differenz Differenz % |
52 Wochenhoch | 52 Wochentief | Volumen |
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CTS Eventim I | 101.60 |
-11.00
-9.77%
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114.10 | 83.80 | 116'500.00 |