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Übernahmen, Akquisitionen, Fusionen, MBOs   15.10.2024 18:54:14

Presse: Holcim erwägt Doppelkotierung für Nordamerika-Geschäft

Zürich (awp) - Holcim erwägt offenbar eine doppelte Börsenkotierung für sein Nordamerika-Geschäft, das der grösste Baukonzern der Welt abspalten will. Es solle sowohl an die US-Börse wie auch an die Schweizer Börse SIX gebracht werden, schrieb die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag unter Bezug auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Holcim hatte Ende Januar überraschend angekündigt, das Nordamerika-Geschäft im nächsten Jahr abzutrennen und als vollständig unabhängiges Unternehmen in den USA an die Börse zu bringen. "Die geplante Kotierung des Nordamerikageschäfts von Holcim in den USA ist auf Kurs und wird voraussichtlich im ersten Halbjahr 2025 abgeschlossen sein", hiess es noch Ende Juli bei der Vorlage der Halbjahreszahlen.

Eine Doppel-Kotierung sei eine der Optionen, die in Erwägung gezogen würden, heisst es nun im Artikel von Bloomberg. Es sei allerdings noch keine endgültige Entscheidung getroffen worden. Das Geschäft könnte gemäss Beobachtern einen Wert von mehr als 30 Milliarden US-Dollar haben.

Holcim wollte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP keine Stellungnahme zu dem Bericht abgeben: "Wir kommentieren keine Marktgerüchte", sagte ein Sprecher.

Hauptsitz offenbar auch in Zug

Laut Bloomberg hätte eine Doppelkotierung einen gewichtigen Vorteil für hiesige Fonds-Investoren: Sie könnten dadurch bei der abgespaltenen neuen nordamerikanischen Firma investiert bleiben, auch wenn sie keine US-Aktien halten dürfen.

Andernfalls müssten diese Investoren bei der Nordamerika-Einheit aussteigen, was auf den Aktienkurs drücken würde. Dies könnte möglicherweise die Aufnahme der neuen Aktien in einen grossen US-Index verhindern. Auf der anderen Seite bestehe das Risiko, dass eine doppelte Börsenkotierung zu geringeren Handelsvolumina für die US-Aktie am jeweiligen Handelsplatz führen könnte, als wenn der Titel ausschliesslich an der US-Börse kotiert wäre.

Zudem gibt es offenbar Gespräche über den Hauptsitz der neuen US-Firma. Diese soll aus Steuergründen ihren Hauptsitz ebenfalls in Zug haben, operativ aber von Chicago aus geführt werden, sagten die informierten Personen gegenüber Bloomberg.


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