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Unternehmensergebnis   02.01.2025 10:57:09

Swisscom schliesst Übernahme von Vodafone Italia ab

Bern/Mailand (awp) - Die Swisscom hat die Übernahme von Vodafone Italia etwas früher als erwartet abgeschlossen. "Die Transaktion wurde am 31. Dezember 2024 vollzogen", teilte der "Blaue Riese" am Donnerstag in einem Communiqué mit.

Bislang hatte die Swisscom mit einem Abschluss des 8 Milliarden Euro schweren Deals im ersten Quartal 2025 gerechnet. Der etwas frühere Abschluss des Deals wurde möglich, weil die Swisscom schon bis zum 20. Dezember alle nötigen Bewilligungen der italienischen Behörden erhalten hat.

Mit dem im Februar angekündigten Kauf von Vodafone Italia steigt der Schweizer Konzern zum zweitgrössten Telekomanbieter Italiens hinter dem Platzhirsch Telecom Italia auf. Vodafone Italia soll mit der italienischen Swisscom-Tochter Fastweb zusammengelegt werden. So entsteht gemäss früheren Angaben ein Unternehmen mit einem kombinierten Umsatz von 7,3 Milliarden Euro und einem kombinierten EBITDA von 2,4 Milliarden Euro.

Vodafone Italien und Fastweb ergänzen sich gut: Während Fastweb ein Breitbandnetz hat, steuert Vodafone Italia ein Mobilfunknetz bei. Die beiden Firmen seien zusammen stärker als alleine, sagte Swisscom-Chef Christoph Aeschlimann im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP.

Deshalb sei die Übernahme von Vodafone Italia auch für die Mitarbeiter sehr positiv. Mit einer Abwanderungswelle beim Personal rechne er nicht.

___ Wechsel beim Mobilfunk und Festnetz

Nun werde die Integration von Fastweb und Vodafone Italia vorangetrieben. Es müssten eine gemeinsame Organisation konzipiert und die Manager ernannt werden, sagte Aeschlimann.

Beim Mobilfunk wechseln die Fastweb-Kunden bis Ende 2025 auf das Netz von Vodafone Italia. Bisher hatten sie über die Netze von Telecom Italia und Wind Tre telefoniert oder gesurft. Umgekehrt werden die Festnetzkunden von Vodafone Italia auf das Festnetz von Fastweb wechseln. Auch die IT wird zusammengelegt.

Der neue Firmenname Fastweb + Vodafone sei ein Übergangsname, sagte der Swisscom-Chef. "Wir dürfen die Marke Vodafone maximal fünf Jahre nutzen." Die Marke Vodafone werde mit der Zeit verschwinden.

Zum Chef der neuen Firma wurde bereits im Juli Fastweb-CEO Walter Renna ernannt. Das Unternehmen wird vom neu ernannten Exekutivkomitee geleitet, das aus 13 Führungskräften von Fastweb und Vodafone Italia besteht.

___ Kosten von 700 Millionen

Insgesamt rechnet Aeschlimann weiterhin mit Integrationskosten von 700 Millionen Euro. Davon fallen 200 Millionen bereits in der Swisscom-Konzernrechnung bereits für das Jahr 2024 an, weil die Übernahme früher als erwartet abgeschlossen wurde.

Deshalb senkt die Swisscom ihre Ziele für den Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) für 2024: Neu stellt der Telekomkonzern einen EBITDA von 4,3 bis 4,4 Milliarden Franken in Aussicht, nachdem er bisher 4,5 bis 4,6 Milliarden Franken angepeilt hatte.

Auswirkungen auf den Free Cashflow im Jahr 2024 gebe es keine, schrieb die Swisscom weiter. Der Ausblick für Umsatz, Investitionen und Dividende für das Jahr 2024 bleibt unverändert. Damit strebt der Konzern weiterhin einen Umsatz von rund 11,0 Milliarden Franken an.

___ Abschluss Ende 2029

Die gesamte Integration solle Ende 2029 abgeschlossen sein, sagte Aeschlimann. Dann soll es jährlich 600 Millionen Euro an Synergien geben.

An den Dividendenplänen hält der Konzernchef fest. Die Swisscom will ihre Dividende von bisher 22 auf 26 Franken ab dem Jahre 2026 erhöhen. Danach peile man eine weitere Steigerung der Dividende in den folgenden Jahren mit der Realisierung der Synergien an, sagte Aeschlimann.


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