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Unternehmensergebnis   23.10.2024 19:31:31

Temenos mit Betriebsgewinn klar über Markterwartungen

Genf (awp) - Temenos hat im dritten Quartal mehr Erträge erwirtschaftet und damit auch mehr verdient. Gebremst wurde der Bankensoftware-Hersteller von Problemen in der Region Naher Osten/Afrika, weswegen auch die Wachstumsprognose für das Gesamtjahr pessimistischer ausfällt.

Der Umsatz stieg in den Monaten Juli bis September 2024 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 4 Prozent auf 246,9 Millionen US-Dollar, wie Temenos am Mittwochabend mitteilte. Der bereinigte Betriebsgewinn (EBIT) stieg um 19 Prozent auf 71,3 Millionen Dollar.

Die entsprechende Marge legte auf 28,9 Prozent zu von 25,2 Prozent im Vorjahr. Unter dem Strich blieb ein Gewinn pro Aktie von 0,76 Dollar, ein Viertel höher als im Jahr zuvor.

Mit den Ergebnissen hat das Genfer Unternehmen die Schätzungen von Analysten auf Ebene Umsatz zwar nicht ganz erreicht (AWP-Konsens: 250,3 Mio), beim EBIT und Gewinn je Aktie aber klar übertroffen.

Überprüfung der Pipeline

Die wichtigen Lizenzeinnahmen für Software stiegen in der Berichtsperiode um lediglich 1 Prozent auf 96,4 Millionen Dollar. Man habe eindeutig mehr erwartet, hiess es vom Management.

Die meisten Regionen hätten sich gut entwickelt, liess sich der neue CEO Jean-Pierre Brulard in der Mitteilung zitieren. In der Region Naher Osten/Afrika (MEA) sei es jedoch bei der Verkaufsabwicklung zu Schwierigkeiten gekommen.

Es sei nicht zu einer Veränderungen im Kundenverhalten oder im Marktumfeld gekommen. Die Probleme hätten mit dem Sales-Management zu tun gehabt und seien bereits angegangen worden. Damit sei es auch zu einer Überprüfung der Pipeline für das laufende vierte Quartal 2024 gekommen.

Leicht tiefere Jahresprognose

Für die Software-Lizenzeinnahmen stellt Temenos nun für das gesamte Unternehmen ein Wachstum von rund 5 Prozent im Schlussquartal in Aussicht. Die etwas konservativere Erwartung geht auch zu Lasten des Gesamtjahrs: Neu rechnet Temenos für 2024 lediglich noch mit Software-Lizenzeinnahmen in etwa in der Höhe des Vorjahres. Zuvor war das Unternehmen noch von einem Wachstum um 3 bis 6 Prozent ausgegangen.

Der EBIT soll jedoch weiterhin zwischen 7 bis 9 Prozent wachsen und der Gewinn je Aktie ebenfalls weiterhin zwischen 6 und 8 Prozent.

Der freie Cashflow dürfte im Gesamtjahr 2024 um mindestens 12 Prozent steigen (vorher: mind. +16%). Grund für die weniger optimistische Prognose ist, dass es im Berichtsquartal wegen der externen Untersuchung im Zuge der Hindenburg-Affäre zu einem Rückgang um 21 Prozent gekommen ist. Ohne die Hindenburg-Kosten wäre der Free Cashflow um 26 Prozent gestiegen.

Effizienzprogramm gestartet

Mitte Februar hatte der US-Shortseller Hindenburg Temenos "schwerwiegende Unregelmässigkeiten" in der Rechnungslegung vorgeworfen. Der Software-Hersteller veranlasste daraufhin eine Untersuchung. Die Prüfer konnten aber keine Anhaltspunkte für Unregelmässigkeiten finden.

Das Management will, wie bereits bekannt, unter dem seit Anfang Mai neuen CEO Brulard an einem Investorentag am 12. November in London ein Strategie-Update sowie überarbeitete Mittelfristziele präsentieren. Die Überprüfung sei bereits fast abgeschlossen, hiess es am Mittwoch dazu.

Im dritten Quartal habe man bereits in den Vertrieb in den USA und Westeuropa investiert und zusätzliche Mitarbeiter eingestellt. Im gesamten Unternehmen sei zudem ein Effizienzprogramm gestartet worden, um Managementebenen und organisatorische Komplexität zu reduzieren.


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