Carlo Gavazzi zahlt nach Umsatz- und Gewinneinbruch keine Dividende
Steinhausen (awp) - Die Elektrotechnik-Gruppe Carlo Gavazzi hat wie bereits angekündigt im Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende März) einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang verbucht. Der Verwaltungsrat schlägt daher den Verzicht auf eine Dividendenausschüttung vor.
Aufgrund der schlechteren Geschäftslagen sollen die Aktionäre für das Geschäftsjahr 2024/25 keine Dividende erhalten, nachdem es im Vorjahr noch 8,00 Franken waren, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst. Seine vorläufigen Umsatz- und Gewinnzahlen hatte das Unternehmen bereits Ende April bekanntgegeben. Final kam der Umsatz bei 130,5 Millionen Franken zu liegen, was einem Rückgang um 24,2 Prozent entspricht. Den Rückgang erklärt die Gruppe mit Überbeständen bei den Kunden in allen Regionen.
Besonders deutlich war der Umsatzrückgang in Europa (-31,4%). In Nord- und Südamerika (-4,9%) wie auch in Asien-Pazifik (-6,4%) gingen die Verkäufe dagegen vergleichsweise moderat zurück.
Das operative Ergebnis auf Stufe EBIT brach um rund drei Viertel auf 6,7 Millionen Franken ein. Unter dem Strich schmolz der Gewinn auf nur noch 4,1 Millionen Franken nach 18,7 Millionen im Vorjahreszeitraum zusammen. Das Unternehmen betonte in der Mitteilung, dass es wie bisher über eine "solide Finanzlage" verfüge.
Einen Lichtblick gibt es aber: So stieg der Auftragseingang in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres wieder etwas stärker an als im ersten Semester. Die Bestellungen kamen schliesslich bei 108,0 Millionen Franken zu liegen was 19,4 Prozent weniger als im Vorjahr ist.
Ausblick vorsichtig optimistisch
Auf das laufende Geschäftsjahr 2025/26 blickt das Management vorsichtig optimistisch. Der globale Markt für Industrieautomation zeige spürbare Anzeichen einer Erholung. Dagegen kämpften die Märkte für Gebäudeautomation und Energieeffizienz weiterhin mit den Nachwirkungen der Corona-Pandemie. Hier erwartet das Management von Carlo Gavazzi in der zweiten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres eine allmähliche Verbesserung.
Gleichzeitig seien die Risiken in Bezug auf die geopolitische Instabilität und die globale Tarifunsicherheit weiterhin hoch. Mit einer Optimierung der Betriebs- und Lieferkettenmodelle wolle man darauf reagieren. So sollen die Kunden in den Grossregionen stärker mit regionalen Fertigungen bedient werden.
Zahlreiche Veränderungen im Verwaltungsrat
Gleichzeitig mit den Geschäftszahlen gab das Unternehmen zahlreiche Veränderungen im Verwaltungsrat bekannt. So werden die langjährigen Verwaltungsräte Federico Foglia und Stefano Premoli Trovati nicht zur Wiederwahl antreten. Auch Verwaltungsratspräsident Daniel Hirschi hat seinen Rückzug angekündigt. Mit dem Schritt soll ein Generationenwechsel eingeleitet werden.
Als neueren Verwaltungsratspräsidenten hat der Verwaltungsrat den bisherigen Vize-VRP Vittorio Rossi vorgeschlagen. Er leitet das Unternehmen bereits zuvor für mehr als 12 Jahre als CEO und sitzt seit 2022 im Aufsichtsgremium ein.
Neu soll zudem Bernhard Forster in den Verwaltungsrat gewählt werden. Der 59-jährige Schweizer bringe langjährige Beratungserfahrung mit, heisst es weiter.
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Betroffene Instrumente
Name | Kurs | Differenz Differenz % |
52 Wochenhoch | 52 Wochentief | Volumen |
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Carlo Gavazzi N | 217.00 |
-3.00
-1.36%
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228.00 | 185.50 | 1'103.00 |