News story
Unternehmensergebnis   21.11.2025 11:27:12

Salt-Chef will Offensive von Sunrise-Billigmarke CHmobile kontern

Renens VD (awp) - Nach der Beruhigung an der Wettbewerbsfront im bisherigen Jahresverlauf hat die Anfang Monat gestartete Sunrise-Billigmarke CHmobile den Preiskampf im Schweizer Telekommarkt wieder verschärft. Salt-Chef Max Nunziata will die Offensive des Konkurrenten Sunrise kontern.

Ein solches Angebot mit so viel Leistung zu einem so tiefen Preis habe es bisher nicht im Schweizer Markt gegeben, sagte Nunziata am Freitag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Die Kunden, die man jetzt an CHmobile verliere, werde man mit aggressiveren Angeboten in der Zukunft zurückgewinnen wollen.

"Schon im Sommer wird es Gegenangebote geben, um diese Kunden zurückzugewinnen", sagte der Salt-Chef. Das Risiko bestehe, dass der Preis unter die Marke von 9,90 Franken sinke.

Dabei hatte sich die Lage an der Wettbewerbsfront nach dem extrem intensiven Preiskampf von 2024 erst seit Jahresbeginn wieder beruhigt. Bei den Sommeraktionen habe es keine Exzesse mehr gegeben, sagte der Salt-Chef. Zudem hatten alle drei grossen Anbieter Swisscom, Sunrise und Salt zu Preiserhöhungen gegriffen. "Es gab keinen 'good guy' mehr am Markt."

Darum hat sich die Preiserhöhung bei Salt nicht negativ in den Zahlen der ersten neun Monate niedergeschlagen. Es habe keinen spürbaren Knick bei den Neukundenzahlen gegeben, sagte Nunziata. Der drittgrösste Telekomanbieter der Schweiz habe sowohl im Mobilfunk, als auch im Breitbandgeschäft netto Kunden gewonnen.

___ Trend zu billigeren Smartphones

Insgesamt steigerte Salt den Umsatz von Januar bis September um 3,1 Prozent auf 864,6 Millionen Franken. Während der Umsatz aus dem Telekomgeschäft um 4,4 Prozent kletterte, schrumpften die Verkäufe von Geräten wie etwa Handys oder Tablets um 5,3 Prozent.

Es gebe den Trend, dass die Menschen vermehrt billigere Smartphones kaufen würden, statt der High-End-Geräte, sagte Nunziata. Zudem würden die Kunden ihre Handys länger behalten und nicht mehr so häufig auf neue Modelle wechseln.

Damit ist Salt aber nicht alleine. Dieselbe Entwicklung stellten auch die Chefs von Swisscom und Sunrise fest, wie sie unlängst sagten.

___ Gewinnsprung hingelegt

Insgesamt habe sich Salt besser geschlagen als der Schweizer Telekommarkt, hiess es. Man habe das solide Wachstumstempo in allen Geschäftsbereichen und Marken beibehalten.

Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen nach Bezahlung der Leasingkosten (EBITDAaL) stieg gar um 7,4 Prozent auf 382,6 Millionen Franken. Der Reingewinn der Salt-Muttergesellschaft Matterhorn Telecom Holding schoss sogar um 19 Prozent auf 148,9 Millionen Franken nach oben.

Dagegen wurde Sunrise im Sommerquartal von der Abwanderung von ehemaligen UPC-Kunden gebremst. Bei der Swisscom ging die Erosion im Schweizer Telekomgeschäft weiter.

___ Tempo erhöht

Salt erhöhte indes im Sommer das Tempo: "Wir konnten den Schwung aus dem ersten Halbjahr erfolgreich ins dritte Quartal mitnehmen und unseren Wachstumskurs auch in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Markt fortsetzen", erklärte Nunziata. Im Firmenkundengeschäft habe man eines der besten Quartale überhaupt gehabt.

So stieg von Juli bis Ende September der Umsatz um 3,6 Prozent auf 297,2 Millionen Franken. Der Betriebsgewinn (EBITDAaL) kletterte gar um 13,7 Prozent auf 137,7 Millionen Franken.

Der Gewinnsprung sei aber darauf zurückzuführen, dass Salt im Vorjahresquartal eine teure TV-Kampagne habe laufen lassen, sagte der Salt-Chef. Zudem habe man vor einem Jahr das Bonusprogramm für Mitarbeiter aufgestockt. Diese Kosten habe man heuer nicht mehr gehabt.

"Wir werden nicht jedes Quartal ein zweistelliges Wachstum des Betriebsgewinns aufweisen. Aber wir streben ein solides einstelliges Wachstum an", sagte Nunziata.

Im Festnetz hat Salt im September ein neues Angebot lanciert. "Der Marktstart verlief erfolgreich und Salt erwartet, dass das Angebot in den kommenden Quartalen zum Wachstum beitragen wird", schrieb das Unternehmen.


Zum gleichen Thema

POLITIK, REGIERUNG, PARLAMENT, BUNDESVERWALTUNG 21.11.2025 12:18:34 Brot für 99 Rappen: Bauernverband wehrt sich gegen Preisdumping

Betroffene Instrumente

N/A