Zürich (awp) - Am Schweizer Markt wird heute u.a. über folgende Themen gesprochen (Kursveränderungen 10.10 Uhr):

NESTLÉ (+0,4% auf 88,52 Fr.) : Geduld bringt Rosen

Die Aktien von Nestlé machen im laufenden Jahr den Anlegern wieder mehr Freude als in den Jahren davor. Denn der Kurs hat sich mit einem Plus von rund 18 Prozent seit Jahresanfang deutlich besser als der Gesamtmarkt gemessen am SMI (+6%) entwickelt. Damit steht die Aktie aber noch klar unter dem Rekordwert von rund 130 Franken von Ende 2021. Seitdem war es steil nach unten gegangen bis auf noch rund 75 Franken. Doch seit Jahresanfang ist neues Leben in die schwergewichtigen Papiere gekommen. Mit ein Grund dafür ist der Führungswechsel. Der neue Chef Laurent Freixe, der im Gegensatz zu seinem Vorgänger Marc Schneider, wieder aus den eigenen Reihen gekommen ist, scheint das Ruder herumgerissen zu haben. Doch das Wenden dieses "Supertankers" werde Zeit brauchen, schreibt Barclays in einer Studie. Um zu beurteilen, ob der Turnaround gelingt, will der zuständige Analyst nun die Entwicklung der Marktanteile, von Innovation und Werbeausgaben, aber auch des internen Wachstums (RIG), der Bruttomarge, der Preisstrategie sowie der Einsparungen genau verfolgen. Auf jeden Fall habe die Reise begonnen, so der Analyst. Dennoch hält Barclays derzeit noch an der Empfehlung "Equal Weight" fest. "Aber so wie es aussieht, dürfte es sich auszahlen. Alles, was es jetzt noch baucht, ist etwas Geduld", meint ein Händler.

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LEM (-3,8% auf 754 Fr.): Broker verliert die Geduld

Die Aktien von Lem stehen am Freitag nach einer Herunterstufung durch Kepler Cheuvreux unter Druck. Der für den Broker tätige Analyst verliert die Geduld mit den Valoren des Herstellers von Elektronikmessgeräten und stuft diese auf "Hold" von "Buy" herunter. Gleichzeitig kürzt er das Kursziel auf 850 (1050) Franken. Der Experte zeigt sich zwar weiterhin zuversichtlich, dass die Auftragslage gegen Ende des Geschäftsjahres die Talsohle durchschreiten sollte. Ausserdem berichtet er von ersten Positiveffekten im Zusammenhang mit dem Effizienzprogramm "Fit for Growth". Allerdings rechnet er im laufenden Jahr mit einem weiteren Übergangsjahr für das Unternehmen. Darauf abgestützt nimmt er Anpassungen im Bewertungsmodell vor. Als derselbe Analyst die LEM-Aktien im Dezember letzten Jahres auf "Buy" von "Hold" heraufgestuft hatte, wurde dieser Schritt in hiesigen Börsenkreisen als mutig beurteilt. Dass er diesen nun rückgängig macht, kommt deshalb nur für die wenigsten Beobachter überraschend. Da auch viele andere Berufskollegen die Valoren zum Kauf anpreisen, könnte dieser Zug an der Reissleine Nachahmer finden und weitere Herunterstufungen nach sich ziehen. So verlautet es zumindest aus hiesigen Börsenkreisen.

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