Zürich (awp) - Am Schweizer Markt wird heute u.a. über folgende Themen gesprochen (Kursveränderungen 09.50 Uhr):

NESTLÉ (+0,4% auf 86,38 Fr.): Zwischen Vorsicht und Zuversicht

Die Aktien von Nestlé befinden sich seit mehr als zweieinhalb Jahren auf Talfahrt. Am Vortag erreichten sie im frühen Handel sogar den tiefsten Stand seit Ende 2018, bevor sie sich allerdings wieder erholten. Ein Grund für die schwache Performance ist, dass der einst erfolgsverwöhnte Lebensmittelriese seine Wachstumsziele nicht mehr erreicht hat. So auch am Vortag, als Nestlé nun sogar die Guidance für 2024 kassierte. Gleichzeitig kündigte der neue Konzernchef aber einen Umbau des Managements und weitere Initiativen an, um wieder auf die Erfolgsspur zurückzukehren. Doch nicht alle Analysten sind von einem schnellen Erfolg überzeugt. So haben von sieben Analysten, die die jüngsten Nachrichten von Nestlé kommentierten, sechs ihr Kursziel gesenkt und nur einer es erhöht. Die Ratings - meist Halten oder Neutral - wurden bestätigt. Zwar scheinen die meisten Analysten den Worten von CEO Laurent Freixe zu vertrauen. Doch einige Unsicherheiten bleiben. So hält es Baader Helvea für unsicher, ob Nestlé zu den früheren Wachstumsraten zurückkehren kann. Jefferies erwartet, dass der neue CEO am Kapitalmarkttag neue Ziele formuliert, die sowohl für die Mitarbeitenden als auch für den Markt realistischer sind als die bisherigen. Nestlé müsse nun das Team wieder zusammenführen, schreibt Vontobel. Berenberg hofft derweil, dass Nestlé am Kapitalmarkttag nun einen glaubwürdigen Turnaround-Plan präsentiert.

AVOLTA (+3,2% auf 34,78 Fr.): Kaufempfehlung macht Leerverkäufer nervös

Die Aktie von Avolta profitiert am Freitagmorgen von einem kleinen Kursfeuerwerk. Börsenbeobachter verweisen in diesem Zusammenhang auf eine Unternehmensstudie der Deutschen Bank. Darin nimmt Autor Tim Barrett die Titel des Reisedetailhändlers mit einer Kaufempfehlung und einem Kursziel von 41,70 Franken in die Coverage auf. Der Weltmarktführer aus Basel sei in einem Wachstumsmarkt tätig. Mit der Fusion von Dufry mit der italienischen Autogrill zu Avolta habe das Unternehmen nicht nur an Grösse gewonnen, sondern sei nach dem Vorstoss in die Gastronomie auch breiter abgestützt. Laut Barrett verbirgt sich hinter der Aktie eine attraktive Wachstumsstory. Zusätzliches Aufwärtspotenzial verspricht er sich von den Synergien zwischen Dufry und Autogrill. Wie aus den Handelsräumen der hiesigen Banken zu hören ist, ist die positive Kursreaktion auf die Kaufempfehlung auch das Resultat von Deckungskäufen. Im Lager der Leerverkäufer sei eine gewisse Grundnervosität zu spüren. Denn ein Vorstoss über 36 Franken könnte eine weitere Stufe der Kursrakete in Richtung des bisherigen Jahreshochs bei 39 Franken zünden, heisst es weiter. Nach Schätzungen aus dem Handel spekulieren Leerverkäufer bei Avolta mit gut 3 Prozent aller ausstehenden Aktien auf fallende Kurse.

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