Zürich (awp) - Am Schweizer Markt wird heute u.a. über folgende Themen gesprochen (Kursveränderungen 10.00 Uhr):

CICOR (+3% auf 121 Fr.): Kaufempfehlung stösst eine Kurserholung an

Die Aktien von Cicor setzen am Freitag zu einer Kurserholung an. Nachdem die Valoren des Westschweizer Rüstungszulieferers tags zuvor auf den tiefsten Stand seit Mitte Mai gefallen waren, setzt Baader Helvea mit einer Unternehmensstudie nun wieder positive Akzente. In der Studie senkt zwar der zuständige Analyst seine Schätzungen. Dadurch verringert sich das Kursziel auf 195 (215) Franken. Der Baader-Analyst trägt damit der kürzlich durch das Unternehmen kommunizierten und für Beobachter überraschenden Umsatz- und Gewinnwarnung Rechnung. Allerdings hält er die Reaktion der Börse auf diese für übertrieben, bringt Cicor doch noch immer ziemlich genau einen Drittel weniger an Börsenwert auf die Waage als am Vorabend der besagten Warnung. Daher sind die Aktien für Rückert jetzt erst recht ein Kauf. Er stuft diese auf "Buy" von "Add" herauf. Der Analyst unterstreicht die intakten längerfristigen Aussichten und sieht auch im Zusammenhang mit den jüngsten Ergänzungsübernahmen kursseitiges Aufwärtspotenzial. Mein seiner Zuversicht befindet er sich in guter Gesellschaft, preisen doch auch seine Berufskollegen bei Kepler Cheuvreux und der Zürcher Kantonalbank die Valoren von Cicor zum Kauf an. Das dürfte mitunter dem Umstand geschuldet sein, dass das Westschweizer Unternehmen als Rüstungszulieferer in Zeiten der militärischen Aufrüstung durchaus den "Nerv der Anleger" trifft.

RIETER (-3,6% auf 3,045 Fr.): Flop oder Top?

Seit einigen Jahren befindet sich Rieter in einer Art Dauerkrise. Die Textilindustrie gilt als sehr zyklisch und damit auch als schwieriges Geschäft. Und derzeit bläst dem Winterthurer Traditionskonzern wieder einmal starker Gegenwind ins Gesicht: Ein wirtschaftlich garstiges Umfeld, geopolitische Unsicherheiten und eine Grossübernahme, die nun bis Anfang Februar 2026 abgeschlossen sein soll, belasten den Aktienkurs. Und nun hat mit der UBS auch noch eine gewichtige Stimme am hiesigen Aktienmarkt die Geduld verloren und das Kursziel auf noch 3,30 Franken von bisher 11,90 Franken zusammengestrichen und die Kaufempfehlung abgesetzt. Die erwartete deutliche Nachfragesteigerung in der Textilindustrie sei noch nicht eingetreten, schreibt die Bank. Zwar habe sich zuletzt eine leichte Belebung, insbesondere im Segment Components, gezeigt, doch sei auch diese hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die nun revidierten Prognosen liessen für das Geschäftsjahr 2026 keine wesentliche und für 2027 nur eine moderate Beschleunigung des Umsatzwachstums erwarten. Dies limitiere die Margenentwicklung, heisst es weiter. Zusätzlich stelle die Integration von Barmag aufgrund seiner Grösse eine operative Herausforderung dar. Wie der Aktienkurs zeigt - ein Verlust von rund 95 Prozent im laufenden Jahr - schätzen auch die Anleger die Chancen für einen Turnaround nicht mehr sehr hoch ein. Bisher hat der Konzern allerdings noch immer wieder einen Weg aus der Krise gefunden. "Für den, der an Rieter glaubt, könnte sich ein Einstieg durchaus auszahlen. Das Risiko ist allerdings hoch", sagt ein Händler.

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