News story
Markt und Börse   17.06.2025 12:10:23

Aktien Frankfurt: Dax wieder unter Druck - Trump verlässt wegen Nahost G7-Gipfel

FRANKFURT (awp international) - Die wieder erhöhte Nervosität der Anleger mit Blick auf den Krieg zwischen Israel und dem Iran hat den Dax am Dienstag belastet. Nach den Kursanstiegen zu Wochenbeginn dominierten nun wieder die Sorgen, nachdem US-Präsident Donald Trump den G7-Gipfel in Kanada völlig überraschend vorzeitig verlassen und das mit der Lage im Nahen Osten begründet hatte.

Der deutsche Leitindex fiel um 1,4 Prozent auf 23.376 Punkte und büsste damit seine Gewinne vom Montag wieder ein. Damit hält zumindest vorerst aber weiter eine wichtige Unterstützung im Chart.

Für den MDax der mittelgrossen Unternehmen ging es um 1,2 Prozent auf 29.656 Zähler nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zeigte sich ähnlich schwach.

"Die Situation im Nahen Osten bleibt unübersichtlich und von Verhandlungen bis hin zu einem Eingreifen der USA in den Konflikt ist alles möglich", schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets. Die frühzeitige Abreise des US-Präsidenten vom G7-Gipfel könne sowohl für die eine als auch für die andere Option sprechen. Diese Unsicherheit lähme die Anleger in Frankfurt.

Für Molnar rückt nun aus charttechnischer Sicht die sogenannte exponentielle 50-Tage-Durchschnittslinie im Dax in den Fokus, die den mittelfristigen Trend beschreibt und aktuell bei rund 23.300 Punkten verläuft. Solange diese halte, blieben das technische Bild in Ordnung und die kleine Korrektur mehr als gesund.

Am Dax-Ende sackten die Aktien von Fresenius Medical Care um 5,6 Prozent ab. Der Dialysespezialist konnte nur kurz von Aussagen auf seinem Kapitalmarkttag in London profitieren. Laut Jefferies-Analyst James Vane-Tempest vermissten Teilnehmer der Veranstaltung ein mittelfristiges Umsatzziel. Zudem haben sich vermutlich US-Anleger ein höheres Volumen an Aktienrückkäufen erhofft als das jetzt verkündete. Darauf deuten Aussagen des Analysten David Adlington von der Bank JPMorgan von Anfang Juni hin.

Die sehr gut gelaufenen Aktien von Rüstungskonzernen litten unter Gewinnmitnahmen. So fielen Rheinmetall um 2,7 Prozent. Für die Papiere der Wettbewerber Renk und Hensoldt ging es um jeweils fast 2 Prozent bergab.

Der japanische Tech-Investor Softbank machte ein milliardenschweres Paket an T-Mobile-US-Aktien zu Geld. Der Verkaufserlös könnte den Japanern helfen, ihre Ambitionen beim Ausbau von Rechenzentren für Künstliche Intelligenz zu finanzieren. T-Mobile-Aktien büssten im vorbörslichen US-Handel fast 4 Prozent ein. Die Papiere der Bonner Konzernmutter Deutsche Telekom fielen um 2,3 Prozent.

Ein von den US-Republikanern im Senat vorgelegter Gesetzentwurf lastet international auf Wind- und Solarkraftaktien. Wie aus dem Schreiben hervorgeht, sollen Steuergutschriften für Wind- und Solarenergie früher als für andere Energiequellen abgeschafft werden und an weiteren Anreizen nur geringfügige Änderungen vorgenommen werden. Wie es am Markt hiess, werden damit Hoffnungen zunichtegemacht, dass es bei den im Repräsentantenhaus bereits beschlossenen Fördermittel-Kürzungen noch deutliche Erleichterungen gibt.

Hierzulande büssten die Aktien des Herstellers von Wechselrichtern SMA Solar 3,4 Prozent ein. Im Windkraftbereich verloren Nordex zuletzt 1,8 Prozent. RWE fielen um 1,6 Prozent.


Zum gleichen Thema

Betroffene Instrumente

N/A