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Markt und Börse   24.06.2025 12:24:21

Aktien Frankfurt: Nahost-Waffenruhe leitet kräftige Erholung ein

FRANKFURT (awp international) - Eine vereinbarte Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran hat die europäischen Börsen am Dienstag kräftig nach oben getrieben. Ein Einbruch der Ölpreise auf das Vorkriegsniveau sorgte unter Anlegern am Aktienmarkt für Erleichterung, auch wenn Israel nochmals Raketenangriffe aus dem Iran meldete und im Falle von Verletzungen der Waffenruhe mit harten Gegenangriffen drohte.

Der Dax verliess seinen jüngsten Abwärtstrend, den er nach dem Rekord Anfang Juni eingeschlagen hatte. Bis zum Mittag baute er sein Plus mit einem Stand von zuletzt 23.770 Punkten auf 2,15 Prozent aus.

Der MDax schnellte um 2,73 Prozent auf 30.084 Punkte nach oben, während der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx um 1,7 Prozent zulegte. Auch die Indikationen für die New Yorker Börsen waren positiv.

Zuerst hatte US-Präsident Donald Trump signalisiert, dass eine Waffenruhe in Kraft getreten ist. Irans staatlicher Rundfunk bestätigte dies, kurz darauf gefolgt auch von der israelischen Regierung. Israel meldete danach allerdings neue Raketenangriffe. Berichten zufolge hat der Iran jedoch bestritten, nach Inkrafttreten der Waffenruhe nochmals Raketen auf Israel abgefeuert zu haben. Damit bleibt die Lage fragil und es unklar, ob die Waffenruhe hält.

Gut an kam im Frankfurter Handel auch, dass die vom Ifo-Institut gemessene Unternehmensstimmung in Deutschland im Juni ihren höchsten Stand seit über einem Jahr erreichte. Die geplanten Milliardeninvestitionen der neuen Bundesregierung in die Infrastruktur hellten dabei die Stimmung auf. Die Haushaltspläne dafür wurden am Dienstag im Kabinett von Finanzminister Lars Klingbeil auf den Weg gebracht.

Wie schon in den vergangenen Tagen standen Rüstungswerte bei Anlegern nicht mehr hoch im Kurs. Allerdings liessen die anfänglichen Verluste hier deutlich nach. Bei Rheinmetall und Hensoldt standen zuletzt Abschläge von einem Prozent zu Buche, während Renk noch 0,4 Prozent im Minus notierten.

Stark erholt zeigten sich die zuletzt von den Kriegs- und Ölpreissorgen gebeutelten Reiseaktien. Die Aktien von Tui machten im MDax mit einem Anstieg um acht Prozent einen grossen Schritt zurück zu ihrem Niveau vor Israels Angriff auf den Iran. Aktien der Lufthansa legten 5,7 Prozent zu.

An die Dax-Spitze setzten sich auf Rekordniveau die Aktien von Heidelberg Materials . Für die Aktien des Zementherstellers, der als Profiteur der anstehenden deutschen Infrastruktur-Investitionen gilt, ging es in einem starken Branchenumfeld um 6,8 Prozent nach oben. Für die Heidelberger sieht die Bank of America noch etwas Luft mit einem erhöhten Kursziel von 215 Euro.

Auch anderswo waren Analystenkommentare einen Blick wert. Vor allem galt dies im Falle von Aurubis mit einem Kurssprung um 8,4 Prozent, nachdem der Kupferkonzern von Oddo BHF empfohlen wurde. Analyst Emna Ben Bdira sieht das Unternehmen an einem interessanten Wendepunkt, da die Investitionen im nächsten Geschäftsjahr weiter sinken und Wachstumsprojekte ihren Beitrag verbessern sollten.

Im insgesamt gefragten Autosektor entwickelten sich am Vormittag die Aktien von Continental wechselhaft, nachdem der Zulieferer wegen Zöllen und geltender Marktbedingungen sein Margenziel gesenkt hatte. Ausserdem wurde die Trennung von der Kunststofftechnik-Tochter Contitech besiegelt, durch die das Unternehmen nach dem anstehenden Börsengang der Autosparte künftig zum reinen Reifenhersteller werden soll. Der Kurs pendelte sich bei einem Plus von 0,7 Prozent ein.

Die Aktien des Baumarktkonzerns Hornbach Holding schnellten nach überzeugenden Zahlen zum ersten Geschäftsquartal um bis zu zehn Prozent nach oben, nachdem sie zuletzt noch ihrem Tief vom April nahe gekommen waren. Allerdings relativierte sich das Plus zuletzt etwas auf 6,5 Prozent.


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