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Börse: Schlussbericht   22.10.2024 18:15:14

Aktien Schweiz Schluss: SMI schliesst erneut schwächer

Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag den Abwärtstrend vom Vortag fortgesetzt und deutlich im Minus geschlossen. Angesichts der dichten Agenda an Quartalsberichten im In- und Ausland blieben viele Investoren zurückhaltend, hiess es im Markt. Nach den starken Vorwochen seien zudem weiterhin Gewinne erst einmal mitgenommen worden.

Für eine steigende Nervosität sorgten auch die in zwei Wochen anstehenden US-Präsidentschaftswahlen. Ein Sieg von Donald Trump könnte wegen den versprochenen Steuersenkungen und hohen Handelszöllen die Inflation noch einmal anheizen, hiess es. Derweil schraubten die Anleger ihre Zinserwartungen weiter zurück, nachdem Mitglieder der US-Notenbank Fed zuletzt wieder auf ein langsameres Zinssenkungstempo hindeuteten.

Der Schweizer Leitindex SMI schloss am Dienstag 0,80 Prozent tiefer auf 12'163,33 Punkten, nachdem der Index zwischenzeitlich gar bis auf 12'120 Zähler absackte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, verlor 0,75 Prozent auf 1983,12 Punkte und der breite SPI gab um 0,71 Prozent auf 16'194,59 Zähler nach. Im SLI schlossen 25 Titel im Minus und fünf im Plus

Mit heftigen Abgaben gingen Logitech (-6,5%) aus dem Handel, nachdem die Titel am Morgen noch im Plus gestartet waren. Der PC-Zubehörhersteller präsentierte in der Nacht auf Dienstag durchzogene Zahlen für sein zweites Quartal. Beim Betriebsgewinn hätten Analysten auf eine positive Überraschung gehofft, wurde am Markt bemängelt. Auch der Ausblick sei trotz einer Erhöhung teils noch unter den Erwartungen ausgefallen.

Klar schwächer schlossen auch Swiss Re (-1,7%). Die Titel des Schweizer Rückversicherers weiteten die Abgaben am Mittag noch aus, nachdem der Konkurrent Munich Re am Mittag seine Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt hatte. Der weltgrösste Rückversicherer aus Deutschland rechnet mit einer "signifikanten" Schadenbelastung aus den jüngsten Hurrikan-Katastrophen in den USA. Auch die Titel der Einzelversicherer Swiss Life (-1,2%) und Zurich (-1,1%) gaben nach.

Deutlichere Kursverluste gab es zudem für die Titel des Bauchemieherstellers Geberit (-2,0%) aber auch für die Aktien des Zementherstellers Holcim (-0,9%). Im Handel wurde auf eine generelle Schwäche bei den europäischen Bauzulieferaktien verwiesen. Mit klaren Abgaben schlossen zudem die am Vortag noch starken Papiere des Generikaherstellers Sandoz (-1,4%).

Auf den Indizes lasteten zudem die klaren Abgaben des Pharmaschwergewichts Novartis (-1,6%). Händler berichteten von Umschichtungen aus Novartis in andere europäische Pharmavaloren. Die Titel der Basler Konkurrentin Roche (GS -0,3%), die am Mittwoch Quartalszahlen vorlegen wird, gingen leicht schwächer aus dem Handel. Das dritte SMI-Schwergewichts Nestlé (-1,0%) gab klar nach.

Zurückhaltend zeigten sich die Anleger auch vor der Zahlenvorlage vom Mittwoch des Logistikunternehmens Kühne+Nagel (Aktie: -0,3%). Dass der Branchennachbar Möller-Maersk abermals seine Prognose erhöhte, half den Titeln am Dienstag nur wenig.

Zu den wenigen Gewinnern gehörten die Papiere der Luxusgüterhersteller Richemont (+0,2%) und Swatch (+0,5%). Fester gingen auch die Titel des Personaldienstleisters Adecco (+1,1%) aus dem Handel. Händler verwiesen auf die am Dienstag publizierten Quartalszahlen des holländischen Konkurrenten Randstad, dessen Aktien an der Euronext zulegten.

Klar fester schlossen auch die Aktien des Verpackungsspezialisten SIG (+2,0%). Die Ankündigung des neuen Verwaltungsratspräsidenten Ola Rollén sei in Börsenkreisen gut angekommen, hiess es.

Am breiten Markt zogen die Titel des Autoindustrie-Zulieferers Autoneum (+5,1%) nach einer Kaufempfehlung durch die UBS-Analysten deutlich an. Fester schlossen auch jene des Biotechunternehmens Molecular Partners (+1,8%), das eine neue Kooperation sowie weitere Forschungsergebnisse ankündigte.

Dagegen sackten die Aktien des Zweiradherstellers Pierer Mobility (-18,4%) ab. Das österreichische Unternehmen kündigte am Montagabend an, im laufenden Jahr beim Umsatz und Gewinn unter den eigenen Vorgaben zu bleiben.


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