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Markt und Börse   03.06.2025 18:15:24

Aktien Schweiz Schluss: SMI leicht höher - UBS stützt den Markt

Zürich (awp) - Nach dem leichten Rückgang am Vortag hat der Schweizer Aktienmarkt am Dienstag wieder etwas zugelegt. In einem ruhigen Handel mit dünnen Volumen zeigte der Leitindex SMI ein ständiges Auf und Ab. Gestützt wurde das Börsenbarometer vom deutlichen Kursplus der UBS. "Es ist fast schon ein bisschen Sommerferienstimmung", sagte ein Händler. Die Anleger hätten ihre Positionen bezogen und warteten angesichts der flauen Nachrichtenlage auf neue Impulse.

Die am Morgen veröffentlichten Daten zur Teuerung nährten ausserdem die Aussichten auf eine Leitzinssenkung der SNB in gut zwei Wochen, nachdem die Inflation im Mai erstmals nach Jahren wieder in den negativen Bereich gefallen war. Auch in der Eurozone ist die Inflation gesunken, was eine Zinssenkung der EZB am Donnerstag wahrscheinlich macht. Weiterhin über dem Börsengeschehen schwebte der Zollstreit: Ein Lichtblick sei die Nachricht, dass China und die USA in Kürze auf höchster Ebene über den Handel sprechen dürften, hiess es im Markt. US-Präsident Donald Trump will nach Angaben des Weissen Hauses wahrscheinlich noch diese Woche mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping telefonieren. Zu den Gesprächen mit Indien äusserte sich Handelsminister Howard Lutnick ermutigend und mit der EU soll es am morgigen Mittwoch neue Gespräche geben.

Der SMI schloss UM 0,34 Prozent höher auf 12'239,62 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legte um 0,49 Prozent auf 1996,49 Punkte zu, während der breite SPI um 0,26 Prozent auf 16'858,62 Punkte kletterte. Im SLI standen 16 Verlierer 12 Gewinnern gegenüber, während zwei Titel (Lindt&Sprüngli PS und Swisscom) unverändert aus dem Handel gingen.

Das leichte Plus war zum grossen Teil der UBS (+5,3%) zu verdanken. Der Titel erhielt Rückenwind von einer Heraufstufung auf "Buy" durch Jefferies. Die Bank sieht für die UBS "Licht am Ende des Tunnels". Laut informierten Kreisen will der Bundesrat am kommenden Freitag seine Beschlüsse zu den Eigenmittelanforderungen der Bank bekannt geben. Damit dürfte auch die den Aktienkurs lähmende Unsicherheit demnächst weichen, meinten die Jefferies-Experten.

Dahinter zeigten konjunktursensitive Titel oder Techunternehmen die grössten Gewinne. So legten Logitech (+2,0%), VAT (+1,3%) und ABB (+1,2%) zu. ABB expandiert in Nordamerika mit dem Kauf des kanadischen Gehäuseherstellers Bel Products. Swatch zogen um 1,1 Prozent an. Im Handel war von Deckungskäufen aus dem Lager der Leerverkäufer die Rede. Konkurrent Richemont hinkte mit einem Plus von 0,2 Prozent hinterher, da der Titel von leicht enttäuschenden Nachrichten aus der chinesischen Wirtschaft gebremst wurde.

Von den Schwergewichten zeigten nur Novartis (+0,2%) Kursgewinne. Der Pharmakonzern hatte am Vortag positive Studiendaten für die Radioligandtherapie Pluvicto veröffentlicht. Dagegen schlossen Nestlé und Roche GS im roten Bereich (je -0,3%).

Am anderen Ende der Tabelle lagen Swiss Re (-1,6%) vor Julius Bär (-1,4%). Die Privatbank hat sich anlässlich eines Investorentags in London neue Finanzziele für den Zeitraum 2026 bis 2028 gesetzt und ein neues Sparprogramm aufgelegt. Julius Bär will wieder zu seinen Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, zurückkehren, nachdem die Bank bislang im Firmenkundengeschäft Gas gegeben hatte. Die neuen Ziele wurden in Marktkreisen zwar als wenig inspirierend, aber immerhin als realistisch bezeichnet.

Leichte Gewinne verzeichneten Geberit (+0,4%). Die Titel hatten am Vortag den höchsten Stand seit Anfang 2022 erreicht. Gestützt wurden die Aktien von der sich aufhellenden Stimmung im Bausektor in Deutschland. Erst Mitte Mai hatte Jefferies die Titel gleich um zwei Stufen hochgestuft, nun äusserte sich auch Oddo BHF positiv. Anlass dazu bot ein Interview mit dem neuen Implenia-Chef Jens Vollmar in der NZZ, der sich zuversichtlich zur den Perspektiven auf dem Bau in Deutschland geäussert hat. Dies trieb die Aktie des grössten Schweizer Baukonzerns hoch um 6,2 Prozent nach oben. Zusätzlichen Schub erhält der Implenia-Titel von einer Bestätigung der Kaufempfehlung durch Kepler Cheuvreux.


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