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Markt und Börse   10.06.2025 18:15:09

Aktien Schweiz Schluss: SMI schliesst leicht tiefer - UBS als Klotz am Bein

Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag leicht tiefer geschlossen. Schuld war der Kurseinbruch bei den Aktien der UBS. Ohne die UBS wäre der Leitindex SMI in die Pluszone vorgestossen. Im Fokus der Anleger standen die Zollverhandlungen zwischen den USA und China, wie es am Markt hiess. Von den Verhandlungen in Grossbritannien gab es allerdings bis Handelsschluss keine Informationen.

"Es herrschen teilweise Zweifel vor, dass bei dem Treffen in England tatsächlich der grosse Wurf gemacht werden kann", erklärte ein Marktexperte. "Die Strafzollthematik ist sehr komplex und die chinesische Regierung will gesichtswahrend aus diesem Streit hervortreten." Dennoch hofften die Anleger derzeit auf einen positiven Ausgang der Gespräche. Man sei im Stand-by-Modus, sagte ein Börsianer: Der Handel sei sehr ruhig. Es laufe nicht viel. Etwas Rückenwind kam aus Amerika, wo beide grosse Börsen leicht fester notierten.

Der SMI schloss um 0,12 Prozent tiefer auf 12'351,89 Punkten. Damit hat sich der SMI wieder über die Marke von 12'300 Zählern gehievt, unter die er kurz vor Mittag gefallen war. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sank um 0,11 Prozent auf 2017,44 und der breite SPI um 0,02 Prozent auf 17'040,10 Zähler. 21 SLI-Werte legten zu und 9 geben nach.

Unter die Räder geriet die UBS-Aktie (-4,8% auf 26,53 Franken), die damit ihre Vorwochengewinne wieder einbüssten. Allerdings war der Titel zweitweise um über 7 Prozent in den Keller gestürzt. Die Grossbank-Valoren waren am vergangenen Freitag nach Bekanntgabe der vom Bundesrat vorgeschlagenen Verschärfung der Eigenkapitalvorschriften aufgrund von Deckungskäufen zuerst kräftig gestiegen. Die Anleger seien erleichtert, dass nun die Karten auf dem Tisch lägen. Zudem würden die Bestimmungen ja frühestens in zehn Jahren voll in Kraft treten, hatte es noch am Freitag geheissen.

Die UBS selber hatte die Kapitalanforderungen des Bundesrats dagegen als "extrem" bezeichnet. "Über das Wochenende hat man sich genauer informieren können und ist nun wohl zum Schluss gekommen, dass die Kapitalmassnahmen nicht wirklich super sind", sagte ein Händler. Die Bank muss nun bei ihren Zielen für mittelfristige Aktienrückkäufe und Renditen über die Bücher gehen. Die Abgaben kämen zu einen Grossteil aus London, wo die zusätzliche Regulierung nicht goutiert werde, sagte ein Händler.

Auf den Verkaufslisten standen die Versicherer wie Swiss Re (-1,6%), Zurich und Swiss Life (je -1,2%). Ebenfalls im Minus schlossen Sandoz (-1,3%).

Von den Schwergewichten drückten Nestlé (-0,7%) auf den SMI. Dagegen legten die beiden Pharmariesen Roche (+0,6%) und Novartis (+0,5%) zu.

An der Spitze der Gewinner standen Adecco mit einem kräftigen Plus von 6,2 Prozent. Nachrichten lagen hierzu keine vor. Dahinter wurden VAT (+3,8%) wie auch Comet (+4,0%) im breiten Markt laut Händlern vom starken Umsatzwachstum des taiwanesischen Chipgiganten TSMC beflügelt. Der Techtitel Logitech zog ebenfalls an (+1,4%).

Straumann kletterten um 3,3 Prozent. Der Zahnimplantatehersteller hatte am Freitag angekündigt, einen Teil der Produktion für China nach Schanghai zu verlagern. Davon könnten bis zu 250 Stellen in Villeret (BE) betroffen sein.

Gefragt waren auch die Luxusgüterhersteller Swatch (+2,0%) und Richemont (+1,4%). Hier verlieh die Hoffnung auf einen günstigen Verlauf der Verhandlungen der USA mit China Schub, hiess es am Markt.

Weit oben standen auch Holcim (+1,9%). Denn Barclays hat das Rating für die Aktien des Zementkonzerns auf "Overweight" von "Underweight" hochgestuft. Auch nach der Abspaltung vom Amrize dürfte Holcim den profitablen Wachstumskurs fortsetzen, schrieb die Bank.

Am breiteren Markt schossen SoftwareOne um 8,0 Prozent nach oben. Der IT-Dienstleister erwartet den Abschluss der Übernahme des norwegischen IT-Dienstleisters Crayon per Anfang Juli 2025. Die ZKB hat zudem ihre Empfehlung "Übergewichten" bestätigt. Überdies war in Marktkreisen von einer Kaufempfehlung aus London zu hören.

Tecan kletterten um 5,5 Prozent auf 172,80 Franken. Berenberg hat die Bewertung mit "Buy" und einem Kursziel von 220 Franken wieder aufgenommen.


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