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Börse: Schlussbericht   08.08.2025 18:15:11

Aktien Schweiz Schluss: Knappes Plus nach richtungslosem Verlauf

Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienleitindex SMI hat am Freitag nach freundlichem Start und einer Schwächephase am Nachmittag letztlich leicht zugelegt. Angesichts der von den USA gegenüber der Schweiz verhängten astronomischen Zölle hat er sich auch über die gesamte Woche gesehen widerstandsfähig gezeigt. So schloss er im Vergleich zum Schlusskurs vom vergangenen Donnerstag, dem letzten Handelstag, vor der Verkündigung der 39 Prozent US-Zölle für die Schweiz am 1. August, gar leicht höher.

Die Resilienz des SMI fusse unter anderem auf den zuletzt gezeigten soliden Halbjahresergebnissen der hiesigen Unternehmen, hiess es in einem Kommentar von Raiffeisen Schweiz. Mit Blick auf die US-Zölle sprachen die Ökonomen der Bank von einer markant gestiegenen Unsicherheit, welche indes nicht in Panik münde. Denn viele Schweizer Firmen seien international stark diversifiziert und produzierten auch in den USA. Dennoch seien die Abwärtsrisiken mit dem jüngsten Zollschock deutlich gestiegen.

Der Leitindex SMI ging schliesslich 0,15 Prozent höher bei 11'866,85 Punkten aus dem Handel, im Wochenverlauf ergab sich ein Plus von 0,3 Prozent. Der SLI hingegen, in dem derzeit 31 Titel enthalten sind und in dem die Gewichtung der Titel gekappt ist, ging am Freitag um 0,06 Prozent auf 1981,91 Punkte zurück und der breite SPI um 0,03 Prozent auf 16'566,12 Punkte. Im SLI kamen auf 18 Gewinner 13 Verlierer.

Grösste Gewinner waren zum Schluss Logitech (+2,2%) und Adecco (+1,7%). Ebenfalls etwas stärker gesucht waren UBS (+1,5%). Die Aktien könnte von Spekulationen getragen worden sein, wonach die Schweizer Politik die Bank hinsichtlich der neuen Regulierungen etwas pfleglicher behandeln könnte als ursprünglich geplant; dies, um es sich bei den wegen der US-Zölle auf die Schweiz zukommenden Schwierigkeiten nicht auch noch mit der wichtigsten Bank des Landes zu verscherzen.

Amrize (+1,4%) haben die seit Tagen andauernde Talfahrt gestoppt. Das seit Juni als eigenständiges Unternehmen an der Börse kotierte Spin-off von Holcim hat allein am Donnerstag im Anschluss an die Quartalszahlen über 5 Prozent an Terrain verloren. Nach schwachem Start gelang am Freitag der Turnaround. Geholfen haben dabei Einschätzungen der Royal Bank of Canada und von Research Partners, die ihre Empfehlungen "Outperform" bzw. "Kaufen" bestätigt haben.

Gefragt waren auch Novartis (+1,1%). Die Aktien haben angesichts der Diskussionen und Drohungen über massiv höhere US-Zölle auf Medikamente auf die Gesamtwoche zwar nachgegeben, mit einem Minus von 0,1 Prozent aber sehr moderat.

Die GS von Roche (-1,1%) büssten dagegen am Berichtstag klar an Terrain ein und weisen auch im Wochenvergleich ein deutlich stärkeres Minus von gut 4 Prozent auf. Hier spielte wohl auch eine Einschätzung von Morgan Stanley mit: Die US-Bank hat Novartis auf "Equal Weight" hoch- und gleichzeitig Roche auf "Underweight" abgestuft.

Auf der Verliererseite fielen bei den Blue Chips vor allem Sandoz (-6,4%) mit deutlichen Abgaben auf. Gewinnmitnahmen kamen angesichts des Kursfeuerwerks vom Vortag mit einem Plus von 12 Prozent im Anschluss an die Halbjahreszahlen nicht überraschend. Zusätzlich bremste eine Abstufung durch Jefferies auf "Hold" von "Buy".

Auch Swiss Re (-3,2%) wurden klar tiefer gestellt. Die Aktien wurden für die Quartalszahlen von Munich Re in Sippenhaft genommen. Marktbeobachter hoben insbesondere die rückläufige Preisentwicklung hervor, die die ganze Branche betreffen könnte. Swiss Re wird nächste Woche über das Halbjahresergebnis berichten.

Im breiten Markt büssten DocMorris (-5,3%) markant an Terrain ein. Ein Bericht in Deutschland über wiederholte Ausfälle des Systems für elektronische Medikamentenrezepte sorgte für Verunsicherung.

Nach Zahlen und der Ankündigung einer grösseren Akquisition fielen auch Mobimo (-1,9%) zurück. Und Medacta (-2,0%) wurden von einer Rückstufung durch die UBS auf "Hold" von "Buy" zurückgebunden. Dagegen zogen U-Blox (+8,1%) markant an.


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