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Börse: Schlussbericht   22.08.2025 18:15:11

Aktien Schweiz Schluss: SMI hält nach Powell-Rede knappes Plus

Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag etwas fester aus der Sitzung gegangen. Der Leitindex SMI hat damit nach einem leicht schwächeren Donnerstag seinen seit über zwei Wochen andauernden Steigflug fortgesetzt. Von der mit Spannung erwarteten Rede des Fed-Chefs Jerome Powell in Jackson Hole gingen per Saldo auf die hiesigen Aktienkurse nur Impulse aus, dafür geriet der Dollar arg unter Druck. Jerome Powell befeuerte mit seinen Worten die Spekulationen über eine baldige Zinssenkung. "Die Stabilität der Arbeitslosenquote und anderer Arbeitsmarktindikatoren ermöglicht es uns, vorsichtig vorzugehen, während wir eine Änderung unserer Geldpolitik in Erwägung ziehen", sagte er.

Seine Äusserungen liessen wie üblich Raum für Interpretationen. Laut den Analysten der Bank LBBW ist eine Senkung bereits im September trotz der Beeinflussungsversuche des US-Präsidenten noch keineswegs sicher. Denn das Fed stecke bei der Abwägung der Risiken durch eine steigende Inflation und eines sich abschwächenden Arbeitsmarkts in einem "veritablen Dilemma". Demgegenüber meinte ein anderer Markteilnehmer, dass sich Powell "offensichtlich mit einer Zinssenkung bei der nächsten Sitzung im September anfreunden könne." Da er dabei aber vorsichtig vorgehen wolle, deute dies auf eine Senkung um 25 Basispunkte und nicht wie von manchen gefordert deren 50. Dies empfanden wohl einige Investoren als leichten Dämpfer.

Der Leitindex SMI schloss 0,19 Prozent höher bei 12'264,85 Punkten und damit klar unter dem Tageshoch bei 12'324. Im Wochenvergleich ergab sich ein solides Plus von 1,6 Prozent. Der SLI, in dem derzeit 31 Titel enthalten sind, zog um 0,56 Prozent auf 2025,88 Punkte an und der breite SPI um 0,28 Prozent auf 17'039,60 Punkte. Innerhalb des SLI kamen auf 23 Gewinner acht Verlierer.

Der US-Dollar hat am Nachmittag dagegen deutlich an Wert verloren. Zum Franken verlor der US-Dollar innert kürzester Zeit fast einen ganzen Rappen auf gut 80 Rappen, während der Euro ein Cent auf über 1,1700 in die Höhe schoss.

Grösste Gewinner bei den Blue Chips waren die Aktien des auf Baustoffe in Nordamerika spezialisierten Unternehmens Amrize (+3,2%), welches als Profiteur einer baldigen Zinssenkung in den USA gilt. Der Kurs zog denn auch nach der Powell-Rede merklich an.

Alcon (+3,0%) folgten dicht dahinter. Nach dem Absturz der Aktie um beinahe 12 Prozent am Mittwoch und Donnerstag im Anschluss an die Halbjahreszahlen folgt damit eine moderate Gegenbewegung. "Der Titel steht nun wieder etwas auf, nachdem er an den Vortagen heruntergeprügelt worden ist", sagte ein Händler. Der Augenheilmittelkonzern hat am Dienstagabend erneut die Prognose für das Gesamtjahr gesenkt und bei den Zahlen enttäuscht. Darauf haben mehrere Banken zwar ihr Kursziel gesenkt, gleichzeitig aber ihre Kaufempfehlungen bestätigt.

Überdurchschnittliche Avancen verzeichneten weiter diverse zinssensitive Aktien wie Partners Group (+2,5%), SIG (+2,4%), Adecco (+2,8%) oder Logitech (+2,6%). Adecco machten dabei die Vortagesverluste mehr als wett.

Geberit (+0,8%) orientierten sich ebenfalls wieder nach oben, nachdem die Aktien im Anschluss an die Halbjahreszahlen innert zweier Tage knapp 5 Prozent an Wert verloren hatten. Mit einem Plus von über 17 Prozent seit Jahresbeginn gehören sie allerdings noch immer zur Spitzengruppe innerhalb des SMI.

Die Schwergewichte hingegen bauten nach Beginn der Rede von Powell die Verluste aus oder büssten frühere Gewinne ein. Roche (-0,4%) und Nestlé (-0,7%) hielten sich dabei noch etwas besser als Novartis (-0,9%). Letztere fassten damit in der Tagesrangliste die rote Laterne. Tiefer schlossen auch die Versicherungswerte Swiss Re (-0,6%), Swiss Life (-0,6%) und Zurich (-0,5%), die zuletzt allerdings gut performt hatten.

Im breiten Markt fielen Implenia (+5,7%) positiv auf. Die UBS hat das Kursziel erhöht und die Einstufung "Buy" bestätigt und dabei auf den in allen drei Geschäftsbereichen gestiegenen Auftragsbestand verwiesen. Sensirion (+4,7%) machten zumindest einen Teil der massiven Vortagesverlustes wieder wett. Sunrise (+3,7%) gewannen den zweiten Tag in Folge über 3 Prozent und kosteten erstmals über 50 Franken.

Allreal (-1,6%) gaben nach Zahlen hingegen nach.


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