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Markt und Börse   26.08.2025 18:15:11

Aktien Schweiz Schluss: SMI tiefer - Schwergewichten geht die Luft aus

Zürich (awp) - Der Schweizer Aktien hat am Dienstag klar im Minus geschlossen. Die Attacken von Attacken von US-Präsident Donald Trump in alle Richtungen veranlassten die Anleger zur Vorsicht. So verpuffte denn auch ein Erholungsversuch am Mittag, als der SMI in den grünen Bereich vorstiess, komplett. Den drei Schwergewichten Novartis, Roche und Nestlé, welche die Erholung gestützt hatten, ging am Nachmittag die Luft aus. Denn in weiten Teilen der Welt nähmen die Unsicherheiten gerade wieder einmal markant zu.

So droht eine Eskalation im Handelsstreit der USA mit China, wo Trump Strafzölle von bis zu 200 Prozent in Aussicht stellt, falls Peking die USA nicht zuverlässig mit seltenen Erden beliefere. Dass solch drastische Massnahmen den Zusammenbruch des Handels bedeuten würden, ist auch dem US-Präsidenten bewusst. Darüber hinaus droht Trump auch all jenen Ländern, die ihre Digitalsteuern nicht abschaffen, mit neuen Zöllen und Exportbeschränkungen. Die EU zeigte sich jedoch unbeeindruckt. Und die Sorgen über die Unabhängigkeit der US-Notenbank wachsen angesichts der weiteren Attacken von Trump auf die Fed-Spitze. Neu will der US-Präsident die Fed-Gouverneurin Lisa Cook mit sofortiger Wirkung feuern. Als Grund nennte er Hypothekenverträge mit angeblich falschen Angaben. Cook wies die Vorwürfe zurück und betonte, um ihren Posten kämpfen zu wollen. US-Konjunkturdaten blieben in dieser Gemengelage ohne Einfluss auf das Handelsgeschehen.

Der Leitindex SMI sank um 0,37 Prozent bei 12'160,89 Punkte. Der SLI, in dem derzeit 31 Titel enthalten sind, verlor 0,45 Prozent auf 2009,30 Punkte. Derweil gab der breite SPI um 0,41 Prozent nach auf 16'896,19 Zähler. Im SLI gaben 22 Aktien nach, während nur 9 Aktien Gewinne erzielten. Allerdings waren die Handelsvolumen sehr dünn.

An der Spitze der Verlierer standen Swatch (I -3,2%). Der Uhrenkonzern dürfte eine Eskalation im Handelskrieg zwischen die USA und China zu spüren bekommen.

Abgestraft wurden auch Adecco (-3,1%). Das Papier dürfte unter der Regierungskrise in Frankreich gelitten haben, da das Nachbarland ein Schlüsselmarkt für den Personaldienstleister ist. Im Streit um den anstehenden Sparhaushalt droht ein Sturz der Regierung von Premier François Bayrou, der keine Mehrheit im Parlament hat. Die Abstimmung dürfte in zwei Wochen am 8. September stattfinden.

Dahinter standen auch Finanzwerte auf den Verkaufslisten: Swiss Life (-2,0%), Partners Group (-1,9%), Zurich (-1,7%), Julius Bär (-1,6%) oder Swiss Re (-0,9%) wurden aus den Depots gekippt. Händler sprachen bei den Versicherern von Gewinnmitnahmen nach dem guten Lauf der letzten Wochen.

Bei den wenigen Gewinnern setzten sich die zuletzt gebeutelten Titel des US-Baustoffkonzerns Amrize (+1,0%) an die Spitze. Dahinter waren auch die defensiven Lonza (+0,9%) und Lindt&Sprüngli (PS +0,8%) gesucht. Die Schoggipapiere waren nach einer verteidigenden Wortmeldung des UBS-Analysten gefragt, sagten Händler.

Die drei Schwergewichte, die lange die Stütze des Marktes gewesen waren, gingen am Nachmittag immer mehr in die Knie. Während Novartis noch ein hauchdünnes Plus von 0,04 Prozent über die Ziellinie retten konnten, wurden Nestlé (-0,6%) und Roche (GS -0,3%) gar zu Klötzen am Bein des SMI.

Am breiten Markt hat eine Reihe von Unternehmen Zahlen vorgelegt. Abgestraft wurden nach Enttäuschungen TX Group (-9,6%) und Vetropack (-9,3%). Auch Kudelski (-4,5%) gerieten deutlich unter Druck.

Gut kamen dagegen die Ergebnisse des Flughafens Zürich (+2,3%) an. Analysten zeigen sich in ersten Kommentaren vor allem von der Entwicklung im Fluggeschäft und der Profitabilität positiv überrascht. Auch mit Arbonia (+1,9%) ging es aufwärts.


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