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Markt und Börse   05.09.2025 18:15:10

Aktien Schweiz Schluss: SMI fällt zu Börsenschluss ins Minus

Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag einen über weite Strecken positiven Handel erlebt und am Ende dennoch leicht im Minus abgeschlossen. Der Leitindex SMI hielt sich nach der Publikation schwacher US-Arbeitsmarktdaten am Nachmittag zunächst über der Schwelle von 12'400 Punkten, ehe Konjunktursorgen den weltweiten Börsen zusetzten. Zugleich brachte die Reise von Bundesrat Guy Parmelin nach Washington vorerst noch keine Lösung im Zollkonflikt mit den USA. Über die gesamte Börsenwoche hinweg verblieb für den SMI jedoch ein Plus von 1,5 Prozent. Vor allem am Donnerstag hatten die Aktien mit Blick auf fallende Renditen von US-Staatsanleihen kräftig zugelegt.

Am Berichtstag waren die Augen der Anleger auf den US-Arbeitsmarktbericht gerichtet, und der fiel schwach aus. Ausserhalb der Landwirtschaft wurden in den USA lediglich 22'000 Stellen geschaffen, während ein Jobaufbau von 75'000 erwartet worden war. Der Bericht deute auf eine Abkühlung am US-Arbeitsmarkt hin und befeuere die Erwartung auf eine Zinssenkung im September, sagte ein Händler. Noch gelte es aber die kommende Woche anstehenden Inflationsdaten abzuwarten. An der Börse wird seit einiger Zeit über eine baldige Zinssenkung in den USA spekuliert. Auf der anderen Seite hätten die Daten gezeigt, dass der US-Wirtschaftsmotor möglicherweise stärker als angenommen ins Stottern geraten sei, so ein anderer Händler.

Bis Handelsende gewannen an der Börse die Konjunktursorgen gegenüber den Zinshoffnungen leicht die Oberhand. Der SMI gab zu Börsenschluss um 0,10 Prozent auf 12'370,57 Punkte nach. Der SLI, in dem derzeit 31 Titel enthalten sind, stieg indes minim um 0,01 Prozent auf 2027,15 Stellen und der breite SPI sank um 0,04 Prozent auf 17'113,20 Zähler. Im SLI standen sich am Ende 12 Verlierer und 19 Gewinner gegenüber.

Die klarsten Abgaben verbuchten unter den Schweizer Blue Chips die Aktien des Personaldienstleisters Adecco (-4,7%). Belastet hätten negative Äusserungen aus einer Branchenstudie von Exane BNP Paribas, sagten Marktbeobachter. Die Analysten hätten sich kritisch zur weiteren Geschäftsentwicklung der Gruppe geäussert.

Ebenfalls schwach gingen die Papiere des Finanzkonzerns Swiss Life (-1,7%) aus dem Handel. Zuletzt hatte die Bank Vontobel im Nachgang zu den Halbjahreszahlen vom Mittwoch das Kursziel gesenkt. Die Papiere liegen seit Jahresbeginn mit einem Plus von rund 20 Prozent aber immer noch sehr gut im Rennen.

Für die Trendwende im SMI waren die nachgebenden Schwergewichte Nestlé (-0,6%) und Roche (GS: -0,5%) mitverantwortlich. Die Aktien der Grossbank UBS wechselten gegen Börsenschluss hin das Vorzeichen und gingen mit einem Minus von 1,1 Prozent aus dem Handel. Abgaben verbuchten auch andere Finanzwerte wie Swiss Re (-1,2%), Julius Bär (-0,6%) oder Zurich (-0,7%).

Auf der Gegenseite rückten in einem an Unternehmensnews äusserst ruhigen Handelsgeschehen die Titel des Warenprüf- und Inspektionskonzerns SGS (+3,9%) deutlich vor. Grund dafür war eine Kaufempfehlung von Exane BNP Paribas.

Nach oben ging es auch mit Tech-Werten wie dem Sensorenspezialisten VAT (+3,4%) sowie am breiten Markt mit AMS Osram (+1,2%) oder Comet (+3,0%). Gute Vorgaben aus dem US-Tech-Sektor und erfreuliche Zahlen des Chipherstellers Broadcom seien Stützen gewesen, hiess es im Handel. Derweil äusserte sich Comet-Chef Stephan Haferl positiv zur Entwicklung in der Halbleiterindustrie.

Gefragt waren zudem zyklische Titel wie jene der Luxusgüterkonzerne Richemont (+2,2%) und Swatch (+2,1%) oder des Sanitärkonzerns Geberit (+1,7%). Für Geberit sprach eine Kurszielerhöhung durch die Bank Bernstein.

Am breiten Markt brachen Temenos um 16 Prozent ein. Bei dem Bankensoftware-Hersteller kam es zu einem abrupten Chefwechsel. CEO Jean-Pierre Brulard musste gehen und die Leitung übernimmt bis auf Weiteres Finanzchef Takis Spiliopoulos. Zu den genauen Gründen des Abgangs äusserte sich Temenos nicht, was an der Börse zu Unsicherheit führte.

Unter Druck kamen ausserdem DKSH (-6,9%). Exane BNP Paribas hatte den Titel des Handelskonzerns direkt auf "Underperform" von "Outperform" gesenkt. Kursgewinne verbuchten Titel aus dem Pharmasektor wie Bioversys (+5,3%) oder Addex (+3,6%).


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