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Markt und Börse   09.09.2025 18:15:11

Aktien Schweiz Schluss: Etwas schwächer - Warten auf US-Inflationsdaten

Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Dienstag letztendlich etwas tiefer beendet. Zuvor schwankte der Leitindex SMI lange Zeit um den Schluss vom Vorabend, ohne eine eindeutige Richtung einzuschlagen. Es fehlten grosse kursbewegende Nachrichten. Die Regierungskrise in Frankreich treibe derweil zwar Sorgenfalten auf die Stirn, bewege aber letztlich den Markt trotzdem nicht, hiess es unter Marktbeobachtern.

Belastend für die Finanzmärkte bleiben die geopolitischen Spannungen in der Welt. Marktbeobachter verwiesen auf einen Angriff Israels auf die Führungsspitze der islamistischen Hamas in Katar und einem damit verbundenen Anstieg geopolitischer Risiken im Nahen Osten. Weiter im Blick bleibt auch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sowie die aggressive Zollpolitik der US-Regierung. Derweil rechnen die Anleger fest mit einer Zinssenkung der US-Notenbank in der nächsten Woche. Ein nach unten revidiertes Beschäftigungswachstum in den USA bekräftigte am Dienstag diese Erwartung. Wichtig werden in dem Zusammenhang die US-Inflationszahlen am Donnerstag.

Der Leitindex SMI schloss am Dienstag um 0,26 Prozent tiefer bei 12'281,09 Punkten. Der SLI, in dem derzeit noch 31 Titel enthalten sind, ging um 0,24 Prozent auf 2018,93 Zähler zurück und der breite SPI um 0,20 Prozent auf 17'025,36 Zähler. Im SLI standen 17 Verlierer 14 Gewinnern gegenüber.

Damit habe sich der SMI weiterhin in einem von 11'800 bis gegen 12'500 Punkten reichenden Seitwärtskanal bewegt, hiess es im Handel. "Derzeit fehlt einfach der Auslöser für einen Ausbruch."

Zur grossen Belastung für den SMI wurden am Dienstag Nestlé (-1,6%), aber auch die zwei anderen Schwergewichte Novartis (-0,3%) und Roche (-0,2%) bremsten den Index. "Bei Nestlé scheint derzeit grundsätzlich der Wurm drin zu sein, und bei den Pharmas werden nach den jüngsten Anstiegen auch eher Gewinne mitgenommen", sagte ein Händler. Die von Novartis am Morgen angekündigte Milliardenübernahme in den USA sei derweil kein grosses Thema am Markt.

Grösste Verlierer waren am Schluss SGS (-2,2%), nachdem die Titel zuletzt einen sehr guten Lauf hatten. Auch Straumann (-1,7%), Kühne+Nagel (-1,2%) und UBS (-1,0% auf 31,95 Fr.) gaben klar ab.

UBS leiden laut Händlern weiter unter der "leidigen Diskussion um die Kapitalausstattung" der Bank. "Die ganze Eigenkapital-Geschichte ist ein Hemmschuh für den Aktienkurs", sagte ein Börsianer. Am Vorabend stimmte der Nationalrat gegen die Forderung, die Verordnung für die vollständige Eigenmittelunterlegung von Auslandstöchtern systemrelevanter Banken erst bei der Vorlage des gesamten Regulierungspakets post-CS-Debakel anzugehen - was eine Verzögerung von einigen Monaten bedeutet hätte.

Derweil hat JPMorgan das Kursziel für UBS auf 38 Franken erhöht von zuvor 37 Franken und "Overweight" bestätigt. Die Grossbank sei trotz regulatorischer Unsicherheiten und CS-Integrationsrisiken mittelfristig stark positioniert.

Auf der Gegenseite legten unter den Blue Chips Richemont (+2,7%) am stärksten zu. Die Titel setzten damit den Anfang August gestarteten Aufwärtstrend fort. Aber auch Givaudan und Sandoz (beide +0,9%) stiegen klar an.

Dabei profitierten die Aktien des Riechstoff-Konzerns Givaudan von einer Heraufstufung durch das irische Finanzinstitut Davy, wie es im Handel hiess. Den Papieren von Sandoz kam es zugute, dass der Generikahersteller den Patentstreit mit dem US-Konzern Regeneron in den USA beigelegt hat.

In der zweiten Reihe legten Idorsia (+10%) nach einem Studienerfolg bei hohen Volumen weiter kräftig zu. Das Biotechunternehmen Idorsia hatte am Vorabend positive Daten aus einer Vergleichsstudie zur Schlafmittel-Kategorie Dora gemeldet.

Zulegen konnten ausserdem Temenos (+2,2%). Nach dem Taucher am Freitag in Folge des abrupten CEO-Abgangs setze sich damit die zaghafte Erholung vom Vortag fort. Leerverkäufer hätten den jüngsten Rücksetzer genutzt, um ihre Wetten gegen diese Aktien zu schliessen, sagte ein Marktbeobachter.


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