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Markt und Börse   03.10.2025 18:15:10

Aktien Schweiz Schluss: Dank Pharma und UBS klar im Plus

Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag die sechste Sitzung hintereinander mit einem Gewinn beendet. Gründe dafür waren zum einen die starken Pharmawerte und die Kursgewinne der Grossbank UBS. Zum anderen sorgten der anhaltende KI-Hype und US-Zinssenkungshoffnungen für die gute Börsenstimmung. "Viele sprechen von einer KI-Blase. Aber eine Blase ist per Definition keine, bis sie platzt", kommentierte eine Händlerin. Vielmehr sei die Angst etwas zu verpassen, der Motor des Marktes. "Derzeit könnte wohl nur ein Asteroid das Rally stoppen", meinte ein anderer Börsianer.

Im späteren Geschäft gab es dann auch noch Rückenwind aus den USA, wo das Rally trotz des Regierungsstillstands weiterging. Auch davon, dass wegen des "Shutdown" die Veröffentlichung des offiziellen Arbeitsmarktberichts ausfiel, liessen sich die Anleger nicht irritieren. Und auch der privat ermittelte und veröffentlichte ISM-Service Index konnte die Kurse nicht dämpfen. Demnach hat sich die Stimmung im US-Dienstleistungssektor im September überraschend eingetrübt. Dies spreche für eine Zinssenkung, meinte ein Händler. Händler befürchteten, dass, wenn die politische Blockade länger anhalten würde, die gute Börsenstimmung kippen und Gewinnmitnahmen auslösen könnte.

Der Leitindex SMI schloss am Freitag um 0,64 Prozent höher auf 12'507,17 Punkten. Dabei ist der SMI erstmals seit dem "Liberation Day" im April wieder über die Marke von 12'500 und kurzzeitig gar bis auf 12'549 Punkte geklettert. Am Ende ergab sich ein sattes Wochenplus von 4,8 Prozent.

Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Titel enthalten sind, rückte um 0,66 Prozent vor auf 2027,43 und der breite SPI um 0,54 Prozent auf 17'208,77 Zähler. Im SLI schlossen 22 Werte höher und acht tiefer.

An der SLI-Spitze standen die Aktien von Alcon (+2,3%), ein Wert mit bisher klar negativer Jahresbilanz. Dabei erwächst der Übernahme der US-Firma Staar durch den Augenheilmittelspezialisten zunehmend Widerstand. So hatte Grossaktionär Broadwood Partners am Freitag nochmals dargelegt, warum auch die anderen Anteilseigner gegen den Kauf stimmen sollten.

Stark gefragt waren die Aktien der UBS (+2,2%). Laut "FT" arbeiten SVP und FDP sowie die Schweizerische Bankiervereinigung an einem Kompromiss, um die strengen Eigenmittelvorgaben für die UBS deutlich abzuschwächen. Dagegen perlten Medienberichte, dass die Grossbank womöglich über einen Fonds von der Insolvenz des grossen US-Autozulieferers First Brands betroffen sein könnte, an der Aktie ab.

Die Pharmawerte Roche (+0,9%) und Novartis (+1,2% auf 105,22 Fr.) setzten ihre Höhenflüge fort. Letzterer markierte bei 106,16 Franken gar ein neues Rekordhoch. Die Pharmatitel profitierten weiter von dem "Deal", den US-Präsident Donald Trump mit Pfizer bezüglich Medikamentenpreise geschlossen hat. Auch Lonza (+2,1%), Galderma (+1,5%) und Sandoz (+1,3%) wurden gekauft.

Weit oben standen auch Swatch Group (+1,9%). Der kursmässig stark zurückgebliebene Titel des Uhrenherstellers weist aber trotzdem noch eine negative Jahresbilanz auf. Die Aktien der Mitbewerberin Richemont gewannen 1,2 Prozent.

Auf der anderen Seite hielten Holcim (-2,8%) die Rote Laterne in der Hand. Mit Goldman Sachs, Jefferies und JPMorgan senkten gleich drei "Grosskaliber" ihre Kursziele für den Zementhersteller. Alle drei raten unverändert zum Kauf der Titel. Die Kurszielsenkungen lösten laut Händlern aber Gewinnmitnahmen aus. Die Aktie stieg 2025 bisher um rund 60 Prozent.

VAT (-1,2%) konsolidierten den jüngsten Anstieg. Schwächer schlossen unter anderen noch Lindt & Sprüngli PS (-0,8%), Nestlé (-0,6%) und Schindler PS (-0,5%).

Auf den hinteren Rängen sorgten die volatilen Barry Callebaut (-0,5%) für Gesprächsstoff. Zunächst liessen Gerüchte, dass die Jacobs-Familie als Grossaktionärin die Firma von der Börse nehmen wolle, den Kurs stark steigen. Dann aber berichtete Bloomberg, dass diese Gespräche abgebrochen wurden und der Titel gab die Gewinne wieder ab.


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