Aktien Schweiz Schluss: SMI etwas fester - Zurich und Novartis im Fokus
Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung am Donnerstag am Ende doch klar im Plus beendet. Über lange Strecken pendelte der Leitindex SMI um den Schluss vom Vortag. Die Quartalszahlen von Nvidia vom Vorabend, die wegen ihrer Bedeutung im Technologiesektor auch die Finanzmärkte insgesamt beeinflussen, waren indes kein grosser Kurstreiber an den europäischen Märkten. Der US-Chipkonzern konnte seine Ausnahmerolle in Zeiten des KI-Booms bestätigen und erneut die Markterwartungen übertreffen. Mit dem Umsatzausblick habe Nvidia jedoch nicht begeistert, kommentierte die Commerzbank.
Hierzulande standen die schwergewichtigen Novartis und mit Zurich ein weiterer sehr grosser Schweizer Titel mit ihren Investorentagen im Fokus. Belastend blieben aber Konjunkturunsicherheiten wegen der protektionistische Wirtschaftsagenda des designierten US-Präsidenten Donald Trump. Es dominiere derzeit viel Unsicherheit vor allem mit Blick auf das kommende Jahr, so verschiedene Marktstimmen. Denn es sei völlig offen, wie sich Trumps Wirtschaftspolitik auf Europa auswirken werde. Anleger an den Aktienmärkten blieben aber auch nicht zuletzt wegen der weiter bestehenden nuklearen Bedrohung durch Russland im Ukraine-Krieg nervös.
Der Leitindex SMI gewann 0,45 Prozent auf 11'591,59 Punkte und schloss damit nahe dem Tageshoch von 11'605 Punkten. Das Tief vom Morgen hatte über um 100 Punkte tiefer gelegen bei 11'496 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg um 0,39 Prozent auf 1'910,44 und der breit gefasste SPI um 0,32 Prozent auf 15'423,02 Zähler. Im SLI gab es je 15 Gewinner und Verlierer.
Julius Bär (+4,7%) gingen nach einem Zwischenbericht zu den verwalteten Vermögen an der SLI-Spitze aus dem Handel. Gut kam in Analystenkreisen vor allem die Nettoneugeldentwicklung an. Und die Hoffnung auf ein baldiges Aktienrückkaufprogramm sowie der frühere Amtsantritt des neuen Firmenchefs würden die Kurse beflügeln, hiess es unter Händlern.
Den SMI trieben derweil massgeblich Zurich (+3,1%) an. Die neuen Mittelfristziele des Versicherers wurden mit Applaus aufgenommen: Das Management um Konzernchef Mario Greco will mit dem auf drei Jahre ausgelegten neuen Strategieprogramm weiter wachsen und mit ausgewählten Marktchancen noch profitabler werden. Den Aktionären sollen zudem auch in Zukunft hohe Dividenden winken.
Auch Novartis (+0,6%) stützten den Leitindex etwas. Der Pharmakonzern hatte sich am Morgen ein leicht höheres mittelfristiges Wachstumsziel für den Umsatz gegeben, was laut Analysten jedoch nicht wirklich überrasche angesichts auf das starke Wachstum zuletzt.
Die schwergewichtigen Roche-Bons zogen um 0,8 Prozent an, während beim dritten Schwergewicht Nestlé (-0,7% auf 75,96 Franken) die Talfahrt weiterging. Der Investorentag von Anfangs Woche brachte nicht den erhofften Rebound bei der Aktie. Und am Markt wurde befürchtet, dass es zu einer Abgabewelle kommen könnte, sollte der Kurs auf 75 Franken oder darunter fallen.
Swiss Re (+1,0%) gehörten ebenfalls zu den Gewinnern, nachdem KBW auf "Market Perform" hochgestuft hat. Händler berichteten von Deckungskäufen.
Auch die hiesigen Techwerte legten zu, nachdem Nvidia am Vorabend erneut schwindelerregende Zahlen vorgelegt hatte. Das starke Kursplus von Logitech (+2,6%) schrieben Beobachter aber vielmehr dem Umstand zu, dass der Mäusehersteller die Verkaufsempfehlung der UBS losgeworden ist. Diese hat ihr Rating auf "Neutral" erhöht.
Unter den Blue-Chips legten zudem die Techtitel VAT (+1,2%) zu, am bereiten Markt Comet (+0,7%) und AMS-Osram (+7,3%). Angeblich sei bei letzteren ein grösserer Verkaufsauftrag abgeschlossen worden, hiess es unter Händlern. Die Aktien vollzogen deshalb eine technisch bedingte Gegenbewegung nach oben. Am Vortag war es um über 5 Prozent abwärts gegangen.
Deutlich unter die Räder kamen dagegen SLI-Aktien wie SIG Group (-3,6%), aber auch Adecco (-1,7%) und Lindt&Sprüngli PS (-1,6%) gehörten zu den grössten Verlierern.
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