Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Freitag im frühen Handel fester. Der Markt setze den Aufwärtstrend fort, heisst es am Markt. Grund dafür seien die wieder gestiegenen Zinssenkungserwartungen in den USA. Dort waren am Vortag Konjunkturdaten überwiegend hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Dies habe die Stimmung merklich aufgehellt. Zudem hatte US-Notenbank-Direktor Christopher Waller im US-Fernsehsender CNBC gesagt, Zinssenkungen in der ersten Jahreshälfte seien denkbar, sollten Daten zur Inflation weiter günstig ausfallen.

Allerdings könnten im Verlauf die Gewinne wieder abschmelzen. Denn viele Anleger dürften vor der am Montag anstehenden Amtseinführung von Präsident Donald Trump einen Gang zurückschalten. "Das sorgt für eine gewisse Nervosität am Markt", meinte ein Händler. Zudem bleiben am Montag wegen des Martin-Luther-King-Feiertags die Börsen geschlossen. "Das bevorstehende lange Wochenende in den USA dürfte die Anleger zu Gewinnmitnahmen verleiten", sagte ein Händler. Zudem fehlten am Berichtstag kursbewegende Impulse.

Der SMI notiert gegen 09.18 Uhr um 0,36 Prozent höher mit 11'985,05 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,43 Prozent auf 1981,40 und der breit gefasste SPI 0,37 Prozent auf 15'966,36 Zähler. Im SLI legen 24 Werte zu und sechs geben nach.

Im Fokus stehen erneut die Aktien von Richemont (+1,7%). Der Kurs erreicht mit 165 Franken ein neues Rekordhoch. Händler sprechen von Anschlusskäufen nach dem besser als erwartet ausgefallenen Quartalsbericht vom Vortag, als der Titel mehr als 16 Prozent gewonnen hatte. Zusätzliche Unterstützung gibt es von zahlreichen positiven Analystenkommentaren. Im Fahrwasser des Genfer Konzerns greifen die Anleger auch nach den Aktien von Rivale Swatch (+2,4%).

Festere Kurse werden für die beiden Bauwerte Holcim (+0,8% auf 86,14 Fr.) und Geberit (+1,4%) Dabei handele es sich bei Geberit um eine Gegenreaktion auf den Taucher vom Vortag im Anschluss an die Zahlenvorlage. Bei Holcim sorgt eine Kurszielerhöhung auf 103 von 95 Franken von Kepler Cheuvreux für Unterstützung.

Die Aktien der Banken UBS (+0,8%) und Julius Bär (+0,9%) erhalten anhaltenden Rückenwind von den guten Ergebnissen der US-Konkurrenten.

Schwächer sind mit Roche GS (-0,9%), Sonova (-1,0%), Sandoz (-0,2%) und Swisscom (-0,1%) überwiegend defensive Werte.

Auf den hinteren Rängen steigen Avolta um 9,1 Prozent. Der Reisedetailhändler hat ein Aktienrückkaufprogramm abgekündigt. Coltene (+5,0%) und Swissquote (+0,4%) steigen nach Vorabzahlen.