Aktien Schweiz Vorbörse: Klar im Minus erwartet - US-Zölle belasten
Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt dürfte es laut vorbörslichen Indikationen zum Wochenschluss abwärtsgehen. Den negativen Vorgaben aus den USA und Asien werde sich die Schweiz kaum entziehen können, sagten Händler. Grund dafür sind die Strafzölle, die US-Präsident Donald Trump am Vortag angekündigt hat. Trump hatte klargestellt, dass die zunächst aufgeschobenen Zölle gegen die beiden Nachbarländer Mexiko und Kanada nun doch zum 4. März in Kraft treten sollen. Auch die verschärften Zölle gegen China sollen dann eingeführt werden, sollte es nicht doch noch eine Einigung geben.
Durch die Zölle könnte die Inflation angeheizt, Zinssenkungen in den USA weniger wahrscheinlich und das Wirtschaftswachstum beeinträchtigt werden, befürchten die Marktteilnehmer. Dazu wird am Nachmittag mit dem PCE Deflator ein wichtiges US-Inflationsmass veröffentlicht. Zudem drückt das Ergebnis des KI-Chipherstellers Nvidia auf die Stimmung. Nvidia muss mit starken Resultaten und optimistischen Prognosen von Quartal zu Quartal die Kurs-Rally rechtfertigen. Doch dieses Mal hätten die Gewinne die Erwartungen nur schwach übertroffen. Dies belastete neben den Aktien von Nvidia auch die Titel der Technologiefirmen Applied Materials, ASML, Broadcom und Micron.
Der von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert vorbörslich gegen 8.15 Uhr um 0,97 Prozent tiefer bei 12'833,19 Punkten. Damit steuert der SMI auf ein Wochenminus von 0,9 Prozent zu. Sämtliche 20 SMI-Werte geben nach. Die Abschläge erstrecken sich von -0,6 Prozent (für Swisscom) bis -1,0 Prozent (für UBS).
Einzig Holcim (-2,0%) geben stärker nach. Der Zementkonzern habe zwar für 2024 Zahlen im Rahmen der Erwartungen veröffentlicht und erhöhe die Dividende gar etwas stärker als erwartet. Doch nach dem guten Lauf der Aktie und dem eingetrübten Umfeld halte dies die Anleger nicht von Verkäufen ab, sagt ein Händler.
Auch bei den SMIM-Werten dominieren Abschläge zwischen 0,8 und 1,1 Prozent. Einzig Clariant (+0,1%) sind höher. Der Chemiekonzern konnte 2024 trotz Umsatzrückgang die Profitabilität verbessern. Zudem legte der Chemiekonzern im vierten Quartal erstmals seit Längerem wieder zu.
Unter Druck stehen Bucher (-2,9%). Der Industriekonzern hat im Geschäftsjahr 2024 wie angekündigt weniger Gewinn erzielt. Nun soll die Dividende stärker als erwartet auf 11 von 13,50 Franken pro Aktie gekürzt werden.
Auch Sunrise (-1,7%) werden nach Zahlen tiefer erwartet. Der Telekomkonzern hat 2024 leicht weniger Umsatz gemacht und operativ etwas mehr verdient. Der Telekomanbieter stellt eine Dividende von 3,33 Franken in Aussicht. Für 2025 soll die Dividende auf 3,42 Franken pro Klasse erhöht werden.
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