News story
Markt und Börse   24.04.2025 11:46:09

Aktien Schweiz: Auf Konsolidierungskurs - Nestlé bremsen

Zürich (awp) - Nach den Gewinnen vom Vortag legt der Schweizer Aktienmarkt am Donnerstag einen Marschhalt ein und zeigt sich am späten Vormittag kaum verändert. Händler sprechen nach dem starken Vortag von einer Konsolidierung. Dabei bremsen auch die Schwergewichte Nestlé und Roche die Entwicklung. Zudem sind die Vorgaben aus den USA verhalten. Nach einem starken Start waren die Gewinne an den US-Märkten wieder abgeschmolzen. Grund dafür waren wieder abschwächende Aussagen der US-Regierung bezüglich einer bevorstehenden Lösung im Zollstreit mit China.

Die Anleger sind ob des anhaltenden Hickhacks der US-Regierung verunsichert und halten sich entsprechend zurück. "Viele Unternehmen wissen nicht, wie es weitergeht und dementsprechend vorsichtig fallen die Prognosen aus", sagte ein Händler. Daher sei der Outlook derzeit auch wichtiger als das Ergebnis. Dies unterstreiche etwa der deutsche Ifo-Index, der eine leichte Eintrübung der Wirtschaft erwarten lässt. Weitere Auskunft über die Konjunktur erhoffen sich die Anleger am Nachmittag, wenn in den USA die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung und die Auftragseingänge veröffentlicht werden.

Der Leitindex SMI notiert um 11.25 Uhr um 0,02 Prozent tiefer auf 11'806,03 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, ist mit 1905,20 Punkten (+0,02%) ebenfalls praktisch unverändert. Derweil tritt auch der breite SPI mit -0,04 Prozent auf 15'993,78 Zählern an Ort. Im SLI stehen 15 Werte höher und 15 tiefer.

An der Spitze sind die Anteile von Kühne+Nagel (+2,1%). Der Logistikkonzern hat zu Jahresbeginn deutlich mehr Umsatz erzielt als im Vorjahr und unter dem Strich blieb auch klar mehr Gewinn übrig. Bei Kühne sei es Zeit für eine Erholung, blicke das Unternehmen doch auf eine eher schwierige Phase zurück, meint ein Händler. Dahinter folgen Sonova (+1,6%), die an den Positivtrend vom Vortag anknüpfen können.

Die Anteile von SGS (+1,3%) legen ebenfalls zu. Der Warenprüfkonzern hat von Januar bis März 2025 so viel umgesetzt wie noch nie in einem ersten Quartal. Trotz dem durch US-Präsident Trumps Zollpolitik belasteten Umfeld sieht sich das Unternehmen auf Kurs und bestätigt die Wachstumsziele bis 2027.

Bei den Verlierern führen Adecco (-2,3 oder 0,50 Fr.) die Rangliste an. Die Aktie bewege sich im Fahrwasser der Zoll- und der konjunkturellen Unsicherheit auf und ab, sagt ein Händler. Zudem habe der Aktienkurs am Vortag trotz des Dividendenabgangs von einem Franken zugelegt.

Die Anteile von Swatch (-1,2%) und Richemont (-1,0%) leiden laut Händlern unter einer Sektorschwäche. Die Ergebnisse der Mitbewerber Essilor und Kering seien am Markt schlecht angekommen und belasteten nun auch die beiden Schweizer Luxusgüterhersteller, heisst es weiter.

Schwächer sind auch Nestlé (-0,5%), obwohl der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern zum Jahresauftakt etwas schneller gewachsen ist als erwartet. Zwar verloren die Verkäufe etwas an Schwung, doch dies wurde mit Preiserhöhungen mehr als wettgemacht. Analysten beschreiben die Zahlen als insgesamt unspektakulär.

Roche (GS -0,1%) können im Verlauf Anfangsverluste abschütteln und leicht ins Plus vorstossen. Der Pharmariese hat in den ersten drei Monaten mehr Medikamente verkauft als noch vor einem Jahr. Entsprechend schob die Pharmasparte denn auch das Umsatzwachstum des Konzerns an. Rivale Novartis (+0,6%) liegt dagegen klar im Plus.

Das kursmässige Auf und Ab der SMI-Schwergewichte Nestlé und Roche GS beeinflusst auch die Richtung des Leitindex' stark. "Wenn sich die beiden berappeln, könnte der SMI noch im Plus schliessen", sagte ein Händler.

Im breiten Markt stechen Belimo (+8,1%) und Galderma (+8,3%) nach Zahlen hervor. Dagegen büssen Vontobel (-4,6%) nach Zahlen an Wert ein. Uneinheitlich sind Baloise (+1,7%) und Helvetia (-1,6%). Der Markt beurteile bei der Fusion der beiden Versicherer wohl Baloise als Gewinner, heisst es am Markt.


Zum gleichen Thema

Betroffene Instrumente

N/A