Aktien Schweiz Eröffnung: SMI fällt nach Angriff Israels auf Iran deutlich
Zürich (awp) - An den Aktienbörsen geht es zum Wochenschluss klar nach unten. Grund dafür ist die Eskalation im Nahen Osten. Israels Militär hat in der Nacht iranische Atom- und Militäranlagen angegriffen. Der Iran hat Vergeltung angekündigt und auch bereits Drohnen in Richtung Israels abgefeuert. "Die Sorgen vor einer Ausbreitung des Konflikts und dessen Auswirkungen auf die globale Konjunktur entladen sich bereits in den Notierungen", sagt en Marktexperte. "Es ist Risk off angesagt", meint auch ein Händler. Dafür sind sichere Häfen wie Gold oder der Franken stark gefragt.
Sollte die Lage im Nahen Osten nun weiter eskalieren, dürfte es noch massiv nach unten gehen, heisst es am Markt. Schon am Donnerstag hatte es Hinweise auf eine bevorstehende Gefahr in Form des Abzugs von US-Botschaftspersonal aus dem Nachbarland Irak gegeben. Insgesamt sei die Gefahr eines Krieges im Nahen Osten jedoch das am meisten unterbewertete Risiko gewesen. "Es lässt sich unmöglich sagen, wie sich die Situation in den kommenden Tagen entwickelt. Auf jeden Fall ist das eine grosse Eskalation, die uns deutlich näher an einen ausgewachsenen Krieg im Nahen Osten bringt", kommentiert die Commerzbank. Dazu komme, dass es bezüglich der Zoll-Verhandlungen der USA mit China und anderen Handelspartnern noch keine Klarheit gebe, was die Anleger weiterhin verunsichere, heisst es am Markt.
Der SMI notiert gegen 9.18 Uhr um 1,21 Prozent tiefer bei 12'174,35 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 1,32 Prozent auf 1984,00 und der breite SPI um 1,10 Prozent auf 16'820,00 Zähler. 29 SLI-Werte stehen im Minus. Einzig Lindt & Sprüngli PS (+0,4%) sind fester.
Die stärksten Kursabschläge verzeichnen Luxusgüterwerte wie Richemont (-2,8%) und Swatch (-2,4%). Aber auch Anteile aus dem Reisebereich wie Avolta (-2,9%) und des Flughafen Zürich (-2,9%) stehen unter Druck.
Unter den grösseren Verlierern sind zudem zyklische Werte wie Sika, Holcim und Adecco mit Einbussen von bis zu 2,5 Prozent zu finden. Die Technologietitel Logitech (-1,7%), VAT (-1,5%) und AMS Osram (-2,7%) werden tiefer bewertet.
Besser als der Markt schlagen sich neben Lindt & Sprüngli PS (+0,3%) und ABB (-0,1%) die als defensiv geltenden Swisscom, Lonza, Novartis, Roche und Nestlé sowie Schindler PS mit Einbussen von bis zu 0,8 Prozent.
Die Aktien von Sonova (-2,9% oder 7,70 Fr.) werden ex-Dividende von 4,40 Franken gehandelt.
Auf den hinteren Rängen fallen DocMorris mit einem vergleichsweise kleinen Minus von "nur" 0,2 Prozent auf. Grund dafür ist Octavian. Der Broker hat das Rating für die Titel auf "Buy" von "Hold" erhöht.
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