Aktien Schweiz Vorbörse: Nach Angriff Israels auf Iran deutlich tiefer erwartet
Zürich (awp) - Nach dem Angriff Israels auf den Iran wird zum Wochenschluss an den Aktienbörsen ein deutlich tieferer Start erwartet. Dem Abwärtstrend dürfte sich auch der Schweizer Markt nicht entziehen können. Grund dafür ist die Eskalation im Nahen Osten. Israels Militär hat in der Nacht iranische Atom- und Militäranlagen angegriffen. Die Märkte in Asien reagierten darauf mit Verlusten und der Ölpreis legte deutlich zu. Und auch der Franken erstarkte gegenüber Dollar und Euro. "Bisher halten sich die Reaktionen zwar noch in Grenzen. Sollte die Lage im Nahen Osten aber weiter eskalieren, dürfte es noch massiv nach unten gehen", sagt ein Händler. Der Iran drohte denn auch mit Vergeltung.
Schon am Donnerstag hatte es Hinweise auf eine bevorstehende Gefahr in Form des Abzugs von US-Botschaftspersonal aus dem Nachbarland Irak gegeben. Insgesamt sei die Gefahr eines Krieges im Nahen Osten jedoch das am meisten unterbewertete Risiko gewesen - bis heute, kommentierte der Marktexperte Stephen Innes von SPI Asset Management. "Es lässt sich unmöglich sagen, wie sich die Situation in den kommenden Tagen entwickelt. Auf jeden Fall ist das eine grosse Eskalation, die uns deutlich näher an einen ausgewachsenen Krieg im Nahen Osten bringt", kommentiert die Commerzbank. Dazu komme, dass es bezüglich der Zoll-Verhandlungen der USA mit China und anderen Handelspartnern noch keine Klarheit gebe, was die Anleger weiterhin verunsichere, heisst es am Markt. "Es ist Risk off angesagt", meint ein Händler.
Die Bank Julius Bär berechnet den SMI gegen 08.15 Uhr vorbörslich um 1,35 Prozent tiefer bei 12'157,53 Punkten. Damit droht dem SMI ein Wochenverlust von derzeit 1,7 Prozent. Sämtliche 20 SMI-Werte werden im Minus erwartet. Die Abschläge erstrecken sich von -0,8 Prozent (für Swisscom) bis -2,4 Prozent (bei Richemont).
Die stärksten Kursabschläge verzeichnen Aktien aus dem Luxusgüter- und Reisebereich. So führen Richemont (-2,4%) und Swatch (-2,4%) sowie die Anteile des Reisedetailhändlers Avolta (-2,7%) die Verlierer an. Flughafen Zürich werden um 1,5 Prozent tiefer gesehen.
Die Technologietitel Logitech, VAT, AMS Osram, Comet, Inficon und U-Blox werden um rund zwei Prozent tiefer gestellt. Aber auch die Finanzwerte UBS (-2,2%) und Partners Group (-1,7%), wie auch die grossen drei Versicherer sowie die zyklischen Holcim, Sika und ABB (je -1,2%) werden klar im Minus erwartet. Besser als der Markt schlagen dürften sich die als defensiv geltenden Swisscom (-0,8%), Lonza, Novartis und Roche (je -1,0%).
Die Aktien von Sonova (-2,9% oder 7,49 Fr.) werden ex-Dividende von 4,40 Franken gehandelt.
Auf den hinteren Rängen fallen DocMorris mit einem vergleichsweise kleinen Minus von "nur" 0,2 Prozent auf. Grund dafür ist Octavian. Der Broker hat das Rating für die Titel auf "Buy" von "Hold" erhöht.
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