Aktien Schweiz Vorbörse: Abwärtstrend hält an - Anleger in Risk off-Stimmung
Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse dürfte am Dienstag den Abwärtstrend der Vortage fortsetzen. Die Anleger befürchteten eine weitere Eskalation im Nahen Osten und neigten daher dazu, ihre Positionen an Aktien abzubauen, heisst es am Markt. Grund dafür sei der überraschende Abgang von US-Präsident Donald Trump auf dem G7-Gipfel in Kanada. Das Weisse Haus begründete dies mit der Lage im Nahen Osten. Dies könnte darauf hindeuten, dass die USA eine aktivere Rolle im Nahen Osten einnehmen könnten, sagt ein Analyst. Momentan deute aber noch viel auf eine Verhandlungslösung hin.
Zusätzlich belasteten die stockenden Handelsgespräche zwischen den USA und China das Marktumfeld weiter. Und auch die die bevorstehenden Notenbank-Sitzungen dürften die Anleger zur Zurückhaltung veranlassen, heisst es weiter. Am Mittwochabend wird die US-Notenbank Fed und am Donnerstag die Schweizerische Nationalbank (SNB) über ihre künftige Geldpolitik informieren. Dabei wird vom Fed (noch) keine Zinsänderung erwartet. Möglicherweise könnten die heute anstehenden US-Daten die Zinserwartungen aber noch beeinflussen, meint ein Händler. Veröffentlicht werden unter anderem die Detailhandelsumsätze und die Industrieproduktion. Von der SNB wird eine Zinssenkung um mindestens 25 Basispunkte auf dann null Prozent erwartet. Derweil hat die Bank of Japan heute Morgen ihren Leitzins wie erwartet unverändert bei 0,5 Prozent belassen.
Die Bank Julius Bär berechnet den SMI gegen 08.15 Uhr vorbörslich um 0,83 Prozent tiefer bei 11'990,74 Punkten. Sämtliche 20 SMI-Werte werden im Minus erwartet. Die Abschläge erstrecken sich von -0,5 Prozent (Swisscom) bis -1,7 Prozent (ABB).
Roche (-1,1%) hat einen weiteren Rückschlag erlitten. In einer zulassungsrelevanten Studie mit dem Blutkrebs-Medikament Venclexta wurde der primäre Endpunkt der Gesamtüberlebenszeit nicht erreicht. Am Vortag hatte der Pharmariese schon mitteilen müssen, dass die Verabreichung der Gentherapie Elevidys zur Behandlung von Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) bei nicht-gehfähigen Patienten nach zwei Todesfällen eingestellt werde.
Ansonsten ist firmenspezifische Nachrichtenfluss eher dünn. Dafür sind die Analysten umso aktiver gewesen. So etwa bei ABB (-1,7%). Kepler Cheuvreux hat das Rating für den Industriekonzern auf "Hold" von "Buy" gesenkt.
Deutlich tiefer stehen zudem Schindler PS (-2,3%). Morgan Stanley hat die Empfehlung für die Aktien des Liftherstellers auf "Underweight" von "Equal Weight" herabgestuft.
Die Aktien von Adecco (-0,8%), Richemont (-0,9%) und Swatch (-0,9%) geben einen Teil ihrer Vortagesgewinne wieder ab.
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