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Markt und Börse   24.06.2025 11:30:10

Aktien Schweiz: Waffenruhe in Nahost löst kleines Kursfeuerwerk aus

Zürich (awp) - Die weltweiten Finanzmärkte reagieren am Dienstag sichtlich erleichtert auf die Waffenruhe im Iran-Israel-Krieg. Die Investoren werden wieder mutiger und hieven den Leitindex SMI zurück über die 12'000-Punkte-Marke. Auch am Ölmarkt ist die Entspannung im Nahost-Konflikt deutlich zu spüren, Preisabschläge zwischen sieben und acht Prozent sprechen eine eindeutige Sprache. Damit steigen auch die Aussichten für die Weltkonjunktur wieder, kommentiert ein Händler.

"So schnell und überraschend der Konflikt vor zwölf Tagen mit den Angriffen Israels auf den Iran eskalierte, so schnell scheint er auch mit dem Eingreifen der USA wieder zu Ende", fasst ein Händler die Entwicklung der vergangenen Tage zusammen. "Ob dieses Tempo nun allerdings auch für den immer noch schwelenden Handelsstreit und die laufenden Zoll-Ultimaten gilt, bleibt eher zweifelhaft." Investoren dürften sich deshalb schon bald wieder auf dieses Risiko zurückbesinnen und feststellen, dass es nicht wirklich einen Grund gibt, die Indizes nur wegen der vermeintlich eingekehrten Ruhe in Nahost so hoch zu treiben. Bereits am heutigen Abend dürfte daher die Aufmerksamkeit auf den Fed-Chef Jerome Powell gerichtet sein, wenn dieser vor dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen des Repräsentantenhauses spricht.

Der SMI gewinnt gegen 11.05 Uhr 1,50 Prozent hinzu auf 12'032,57 Punkte. Der SLI steigt um 1,54 Prozent auf 1966,82 und der breite SPI um 1,37 Prozent auf 16'648,29 Zähler. Im SLI, der aktuell 31 Titel umfasst, gewinnen alle Papiere bis auf Lindt&Sprüngli und Givaudan hinzu.

Auch an den europäischen Börsen ziehen die Kurse merklich an. So gewinnen etwa der deutsche Dax oder der französische Cac bis zu 2,2 Prozent hinzu. In Asien hatten die wichtigsten Indizes am Dienstag ebenfalls hinzugewonnen, und auch für die Wall Street deuten die Futures eine feste Eröffnung an.

Im Gegenzug setzen die Ölpreise die Talfahrt vom Vortag fort. Die Hoffnung auf eine Entspannung der Lage im Nahen Osten lässt die Notierungen am Ölmarkt weiter einbrechen.

Unter den hiesigen Einzelwerten sind der Baustoffkonzern Holcim (+6,3%) und sein abgespaltenes Nordamerikageschäft Amrize (+5,6%) die klaren Favoriten. Am Vortag war Amrize als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht worden. Diverse Analystenkommentare stützen nun.

Durch die Abspaltung werden der SMI und der SLI bis zu Indexüberprüfung am 19. September jeweils einen Titel mehr beinhalten.

Für einen gewissen Schub gerade bei den Konjunktur-sensiblen Werten dürfte auch der deutsche Ifo-Index sorgen. Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer stieg den sechsten Monat in Folge und erreichte den höchsten Wert seit Mai 2024. "Die deutsche Wirtschaft schöpft langsam Zuversicht", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest das Umfrageergebnis.

Hierzulande ziehen denn auch Werte wie Sika, Logitech oder VAT um bis zu 3,4 Prozent an. Aber auch Adecco, Richemont oder ABB gewinnen mit Aufschlägen von bis zu 3,3 Prozent deutlich hinzu.

Lindt&Sprüngli (PS -2,7%) geben dagegen nach einer Abstufung durch die Bank of America gegen den allgemeinen Markttrend nach. Die Bank of America empfiehlt die Partizipationsscheine neu mit "Neutral", nachdem sie bislang eine Kaufempfehlung für die Aktien hatte. Wie in Marktkreisen zu hören ist, dürften dahinter aber kaum Zweifel am Geschäftsmodell stecken. Es seien eher Gewinnmitnahmen angesichts der bisherigen Kursgewinne im laufenden Jahr (+33,5%).

Derweil ziehen in den hinteren Reihen DKSH (+4,1%) nach einer neu ausgesprochenen Kaufempfehlung durch Berenberg merklich an. Die neu zuständige Analystin betont die starke Markstellung und zeigt sich zuversichtlich für die weiteren Aussichten.


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