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Markt und Börse   27.08.2025 11:30:11

Aktien Schweiz: Zurückhaltung vor Nvidia-Zahlen

Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt notiert am Mittwoch trotz Rückenwind von der Wall Street mehr oder weniger stabil. Es herrsche vor den Zahlen des Chip-Giganten Nvidia spürbare Zurückhaltung, heisst es am Markt. Denn die Erwartungen seien wie üblich sehr hoch, und der Einfluss sei nicht nur auf die Tech-Branche, sondern auf die Börsen weltweit enorm. "Und jede Gewinnserie reisst einmal - die Frage ist nur, wann", kommentiert ein Händler. Der US-Techriese habe durchaus das Potenzial, einen Trend zu kippen. "Am Abend wissen wir dann, ob Nvidia wirklich das krönende Ende der US-Berichtssaison ist."

Zudem sei das gesamte Umfeld alles andere als stabil, so Börsianer weiter. Zu nennen sind da die Unsicherheit über die Unabhängigkeit der US-Notenbank sowie neue Zolldrohungen von Trump in Richtung China. "Und beide Themen haben eins gemeinsam, nämlich Crash-Gefahr", heisst es im Handel. Frische Impulse durch Konjunkturdaten gibt es jedenfalls erst am Freitag. Dann stehen unter anderem der PCE-Preisindex sowie der Chicago Einkaufsmanagerindex und das Konsumentenvertrauen der Uni Michigan an.

Gegen 10.50 Uhr hält sich der SMI mit 0,07 Prozent auf 12'169,97 Punkte knapp im Plus. Der SLI, in dem derzeit 31 Titel enthalten sind, fällt indes leicht um 0,06 Prozent auf 2008,06 und der breite SPI um 0,03 Prozent auf 16'891,43 Zähler.

Hauptgesprächsthema ist hierzulande der CEO-Wechsel beim Genfer Aromen- und Duftstoffhersteller Givaudan (-0,7%). Nach 20 Jahren im Amt tritt Gilles Andrier zurück. Für Analysten kommt der Schritt als solcher nicht ganz überraschend, die Wahl eines externen Nachfolgers allerdings schon. So spricht denn auch die ZKB von einer "grossen Personalrochade". Der geplante Wechsel von Andrier auf den Posten des Verwaltungsratspräsidenten zeugten indes wie auch die mittelfristigen Finanzziele von Kontinuität, ergänzt JPMorgan.

Unterstützung erfährt der SMI derweil von den drei Schwergewichten, denn sowohl die beiden Pharmakonzerne Novartis (+0,7%) und Roche GS (+0,1%) als auch der Nahrungsmittelkonzern Nestlé (+0,1%) halten sich im Plus. An der Indexspitze sind derweil die beiden Uhrenhersteller Swatch (+1,7%) und Richemont (+1,2%) zu finden.

Am Indexende wiederum sind ebenfalls gemischte Branchen vertreten: Schlusslicht bilden die Aktien der SIG Group (-2,7%), gefolgt von Adecco (-2,2%) und Geberit (-1,0%). Auch Lonza (-1,0%) und Schindler (-0,9%) sind unter den Verlierern.

Die Technologietitel zeigen sich am "Nvidia-Tag" wenig bewegt: VAT (-0,3%) bewegen sich kaum vom Fleck und auch Logitech (+0,2%) wagen sich nicht richtig aus der Deckung. In der zweiten Reihe fallen AMS Osram (-1,4%) und Inficon (-0,5%) zurück, Comet (-2,4%) leiden zusätzlich unter einer Abstufung durch die UBS.

Grössere Bewegung gibt es in der zweiten Reihe bei Titeln mit Halbjahreszahlen: So sacken Stadler Rail (-8,8%) ab. Der Zugbauer steigerte zwar Umsatz und Gewinn, enttäuschte aber insbesondere beim Auftragseingang.

Die Aktien von Accelleron (-3,4%) fallen ebenfalls zurück. Für negative Überraschung sorgte hier die Reduktion der Margenprognose im Gesamtjahr - besonders, nachdem das Unternehmen erst Mitte Juli die Umsatzguidance für das Gesamtjahr massiv nach oben geschraubt hatte.

Positiv fiel indes die Börsenreaktion auf das Semesterergebnis von Peach Property (+4,6%) aus. Der Immobilieninvestor hat seinen Verlust eingedämmt.

Für Erleichterung sorgte auch eine Nachricht bei Cosmo (+6,9%). Das Spezialitätenpharma-Unternehmen hat nach einem ersten Rückschlag nun doch die Empfehlung des EU-Ausschusses für sein Aknemittel Winlevi erhalten.

Die Aktien des Flughafen Zürich (+0,7%) setzen ihren seit April anhaltenden Aufwärtstrend fort. Nach den gut aufgenommenen Zahlen am Vortag schrauben nun einige Analysten ihre Kursziele nach oben.


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