Aktien Schweiz Schluss: Wochenstart mit Abgaben
Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist mit Abgaben in die neue Woche gestartet. Insbesondere schwache Pharmaschwergewichte belasteten die hiesigen Aktienindizes. Bei den Anlegern steht in der laufenden Woche die erwartete Lockerung der US-Geldpolitik im Fokus. Angesichts jüngster Signale einer Abschwächung des Arbeitsmarktes wird erwartet, dass die US-Notenbank Fed am Mittwochabend die Zinsen um mindestens 0,25 Prozentpunkte senken wird. Auch die Bank of England und die Bank of Japan werden tagen.
Beobachter erwarten, dass sich die Anleger vor der Zinssitzung der US-Notenbank weiterhin zurückhalten werden. Denn diese muss nichts weniger als die richtige Balance zwischen einer ökonomisch gerechtfertigten Geldpolitik und der Demonstration ihrer politischen Unabhängigkeit finden. Die Abstufung der Bonität Frankreichs bewegte die Märkte derweil nicht nennenswert. Mitten in der Haushaltskrise in Frankreich hat die Ratingagentur Fitch die Kreditwürdigkeit der zweitgrössten Volkswirtschaft in der Eurozone gesenkt.
Der Schweizer Leitindex SMI büsste am Montag 0,41 Prozent auf 12'144,32 Punkte ein. Der SLI, in dem derzeit 31 Titel enthalten sind, gab um 0,24 Prozent auf 2007,72 und der breite SPI um 0,34 Prozent auf 16'887,45 Punkte nach. Im SLI dominierten die Verlierer das Tableau etwa im Verhältnis zwei zu eins.
Novartis (-1,2%) und Roche (-1,6%) gaben mit ihren Abgaben die allgemeine Richtung vor. Sie befanden sich damit laut Marktbeobachtern im Einklang mit einer Abgabebereitschaft im europäischen Pharmasektor. Ausgelöst wurde diese von einem Artikel in der US-Presse über den Tod von 25 Kindern in Zusammenhang mit Covid-Impfstoffen.
Sandoz (-2,3%) konnten sich diesem Trend nicht entziehen. Verkauft wurden auch andere Gesundheitswerte wie Sonova (-1,7%) und Alcon (-1,0%). Und bei Holcim (-1,0%) war von Umschichtungen in andere europäische Bauzulieferaktien zu hören.
Nestlé (Aktie -1,4%) kommt derweil nach der Entlassung von CEO Laurent Freixe wegen einer verheimlichten Liebschaft innerhalb des Unternehmens nicht zur Ruhe. Die "Financial Times" hatte am Wochenende über den schwindenden Rückhalt von Grossaktionären für den VR-Präsidenten berichtet, welche einen sofortigen Rücktritt von Paul Bulcke forderten.
UBS kletterten am anderen Ende um 2,4 Prozent in die Höhe und knüpften an den Aufwärtstrend der Vorwoche an. Begleitet wurde der Anstieg zuletzt von medialen Spekulationen in der "New York Post" über eine mögliche Sitzverlegung in die USA oder die mögliche Fusion mit einer US-Bank.
Das Parlament will derweil keine Verzögerungen bei den künftigen Regeln zur Bankenstabilität. Nach dem Nationalrat hat am Montag auch der Ständerat eine Motion abgelehnt, die vom Bundesrat verlangte, die Massnahmen als Gesamtpaket vorzulegen.
Die grössten Gewinne verzeichneten am Berichtstag Richemont mit einem Kursplus von 2,7 Prozent. Aber auch Swatch (+0,8%) fanden sich in der kleinen Gruppe der Gewinner wieder. Gestützt wurden sie von erneut positiven Äusserungen des CEO Nick Hayek in der Wochenendpresse.
Im breiten Markt fielen AMS Osram mit einem kräftigen Kursplus von 6,2 Prozent auf. Dafür machte ein Händler einen Vorstoss Chinas gegen US-Sensorenhersteller verantwortlich, von dem andere Anbieter wie eben AMS Osram profitieren könnten.
Idorsia verteuerten sich um 6,4 Prozent auf 3,845 Franken. In Marktkreisen wurde auf eine Aufstufung auf "Buy" von "Neutral" durch ein angelsächsisches Bankhaus verwiesen, welches dabei gleichzeitig das Kursziel auf 6 von 2 Franken verdreifacht habe. Dätwyler (+3,7%) profitierten von einer kräftigen Kurszielerhöhung durch Kepler Cheuvreux.
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