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Markt und Börse   09.10.2025 11:30:09

Aktien Schweiz: SMI gönnt sich mit leichten Verlusten kleine Pause

Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt legt am Donnerstag eine kleine Verschnaufpause ein. Das ist angesichts seiner steilen Klettertour der vergangenen zwei Wochen nur verständlich. In dieser Zeit ist der Leitindex SMI um 750 Punkte oder mehr als 6 Prozent gestiegen. Kleine Rücksetzer wie aktuell sind wichtig, um die jüngsten Kursgewinne zu konsolidieren. Die Stimmung ist an sich gut, heisst es im Handel.

Immerhin beginnen sich viele der zuletzt negativen Einflussfaktoren aufzulösen. Neben der politischen Situation in Frankreich, zählen der Konflikt in Gaza und die konjunkturelle Situation in China dazu. Und auch sonst spricht nach Ansicht eines Marktbeobachters vieles dafür, dass die Börsen weiter anziehen. "Wir erleben momentan die beste aller Welten: starke Unternehmenszahlen, stabile Zinsen und Anleger, die Schritt halten, aber nicht überdrehen." Im Tagesverlauf könnte eine Rede von Fed-Chef Jerome Powell das Interesse der Investoren auf sich ziehen. Seine Worte könnten den Ton für die kommenden Tage setzen.

Der Leitindex SMI notiert um 11.05 Uhr etwas tiefer (-0,26%) bei 12'615,46 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Titel enthalten sind, gibt um 0,24 Prozent nach auf 2047,87 Punkte und der breite SPI um 0,16 Prozent auf 17'392,64 Punkte. Innerhalb des SLI gibt es 18 Verlierer und 12 Gewinner.

Es sind vor allem Analystenkommentare, die angesichts der fehlenden Unternehmensnews das Marktgeschehen bestimmen. Bei der UBS (-1,9%) etwa haben sich die Experten von Goldman Sachs geäussert. Und auch wenn die Experten der Grossbank zutrauen, die eigenen Ziele zu übertreffen, heben sie auch hervor, dass die Kapitaldebatte nach wie vor alles bestimme. Zudem hatte die UBS zusammen mit anderen Finanzwerten wie der Swiss Re (-1,3%) am Vortag deutliche Gewinne verbucht.

Auch bei den beiden Uhrenherstellern Richemont (-1,1%) und Swatch (-0,7%), dem Hautspezialisten Galderma (-1,0%) oder dem Computerzubehörspezialisten Logitech (-1,7%) nehmen Investoren einen Teil der jüngsten Gewinne mit.

Etwas tiefer notieren auch Givaudan (-0,2%). Nachdem sie zuletzt im Zuge einer Investorenveranstaltung in den USA einen guten Lauf hatten, legen die Titel auch eine Konsolidierungspause ein. Zudem hat sich JPMorgan eher vorsichtig über das Fine-Fragrance-Geschäft geäussert.

Bei den drei Schwergewichten bremsen Novartis (-0,1%) den Markt eher aus, während Rochen (+0,2%) und Nestlé (+0,1%) ihn eher stützen. Vor allem die beiden Pharmaschwergewichte haben den Markt in den vergangenen Tagen immer wieder massgeblich mit angeschoben.

Das Gewinnerfeld führen Lindt&Sprüngli (PS) mit +1,9 Prozent an, nachdem die Bank of America die Titel neu zum Kauf empfiehlt. Auch bei Werten wie Holcim, Amrize und Sika, die sich um bis zu 1,3 Prozent verteuern, verweisen Börsianer auf diverse Analystenkommentare im Vorfeld der nun startenden Berichtssaison.

Grössere Bewegungen gibt es aber vor allem in den hinteren Reihen: Mobilezone (+12%) wird für die Trennung vom Deutschland-Geschäft gefeiert. Für Analysten kommt der Schritt zwar nicht überraschend, die Fokussierung auf die Schweiz wird dennoch positiv gesehen.

Adecco (+2,4%) setzen ihre jüngste Aufwärtsbewegung weiter fort. Der Personaldienstleister dürfte damit auch auf die Entspannung in der französischen Regierungskrise reagieren.

Deutlicher abwärts geht es unterdessen für U-Blox (-3,1%). Wie Advent International mitteilte, endet die Übernahmeofferte am heutigen Donnerstagnachmittag um 16.00 Uhr. Advent schliesst eine Erhöhung des Angebotspreises und eine Verlängerung der Frist für das Angebot aus.

Wie bei den Blue Chips bewegen auch bei den kleineren Werten Analysten: Emmi (+4,1%) sind nach einer Neuabdeckung durch Oddo BHF gesucht. Aryzta (-1,7%) setzen derweil ihre Vortagesschwäche fort. Nach dem überraschenden Rücktritt des Unternehmenschefs und den angepassten Prognosen folgen nun die Analysten mit ihren aktualisierten Modellen. Kepler Cheuvreux etwa hat das Rating auf "Reduce" gesenkt.


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