Aktien Schweiz Vorbörse: Schwächer erwartet - Sorgen um US-Regionalbanken
Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Freitag schwächer erwartet. Grund dafür ist laut Händlern neben dem US-chinesischen Handelsstreit die Sorge vor einer neuen Regionalbankenkrise in den USA. Dies dürfte wohl auch hierzulande Gewinnmitnahmen auslösen. Für eine positive Wochenbilanz sollten die bisherigen Gewinne aber dennoch ausreichen. Zinssenkungshoffnungen hatten den Markt zusammen mit teilweise stark aufgenommenen Quartalszahlen gestützt. Die Anleger setzten dabei nach wie vor auf eine Lockerung der Geldpolitik. US-Notenbankchef Jerome Powell selbst hatte kürzlich die Erwartungen geschürt, als er auf gestiegene Risiken für den US-Arbeitsmarkt hingewiesen hatte.
Am Vortag hatte es in den USA schlechte Nachrichten von kleineren Regionalbanken gegeben. Die Aktien von Zions Bancorp und Western Alliance Bancorp waren stark gefallen, nachdem beide Häuser Probleme offenlegten. Es gebe zunehmend Bedenken zur Kreditqualität regionaler Banken, sagte ein Marktbeobachter. JPMorgan Chef Jamie Dimon hatte kürzlich im Zusammenhang mit der Pleite zweier US-Autozulieferer gesagt: "Wo eine Kakerlake ist, da gibt es wahrscheinlich noch mehr." Dies könnte die Märkte zunehmend beschäftigen, meint ein Händler.
Die Bank Julius Bär berechnet den Leitindex SMI vorbörslich gegen 8.20 Uhr um 0,91 Prozent tiefer auf 12'583,90 Punkten. Damit ergäbe sich für den SMI momentan noch immer ein kleiner Wochengewinn.
Sämtliche 20 SMI-Werte werden tiefer erwartet. Dabei erstrecken sich die Abschläge von -0,5 Prozent (bei Nestlé) bis -1,9 Prozent (bei UBS).
Im Gegensatz zum Vortag, als gleich drei Unternehmen aus dem SLI und einige weitere aus dem breiten Markt ihre Zwischenberichte veröffentlicht hatten, ist die Nachrichtenlage zum Wochenschluss dünn. Einzig der Halbleiterzulieferer Comet (-6%) hat berichtet. Und die Zahlen fielen ähnlich wie am Vortag bei VAT (-2,5%) unter den Erwartungen der Analysten aus.
Daher stehen die Technologiewerte angeführt von Comet unter Druck. Auch der Röntgen- und Hochfrequenzspezialist schaut auf eine durchwachsene Entwicklung zurück. Für das laufende Jahr erwartet Comet keine Erholung der Absatzzahlen und präzisiert daher seine Prognose. Ebenfalls deutlich im Minus indiziert sind auch die Aktien von Inficon (-2,5%).
Dagegen können sich Nestlé (-0,5%) nach dem Kurssprung vom Vortag knapp behaupten. Der Auftritt des neuen CEO des Nahrungsmittelriesen am Vortag bei der Präsentation des Quartalsberichts kam bei Analysten und Anlegern sehr gut an. Analysten haben sich im Anschluss durchweg positiv geäussert und ihre Kursziele angehoben.
Bei den zuletzt stark gestiegenen Luxusgüterwerten Richemont und Swatch (je -1,2%) kommt es zu Gewinnmitnahmen.
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