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Markt und Börse   30.10.2025 18:15:12

Aktien Schweiz Schluss: SMI leicht im Minus - Gemischte Signale

Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag insgesamt wenig verändert geschlossen. Der Leitindex SMI bewegte sich die meiste Zeit mehr oder weniger klar im Minus, am Ende schloss er aber nur ganz knapp unter der Nulllinie und konnte damit die Verlustreihe der vergangenen Tage nicht durchbrechen. Insgesamt zeigte sich ein gemischtes Bild. Positiv wurde in Marktkreisen die Annäherung zwischen den USA und China gewertet. Im Streit um Chinas Exportkontrollen auf seltene Erden wurde gemäss Trump eine Übereinkunft erzielt.

Dämpfend wirkte sich hingegen die Zurückhaltung von Fed-Chef Jerome Powell hinsichtlich einer weiteren Zinssenkung der US-Notenbank im Dezember aus. Powell warnte, dass die Auswirkungen der Zölle möglicherweise länger anhalten könnten als ursprünglich erwartet. "Entscheidend wird die Entwicklung am Arbeitsmarkt sein, dessen offizielle Daten aufgrund des Regierungs-Shutdowns derzeit lückenhaft sind", kommentierten die Experten von Pimco. Der Beschluss der EZB, die Zinsen unverändert zu belassen, war derweil so erwartet worden und sorgte für wenig Bewegung. Die EZB bleibe "in ruhigem Fahrwasser", so ein Marktbeobachter. "Sollte sich nicht doch noch das Wachstum der Eurozone deutlich verlangsamen, kann der Zinssenkungszyklus der EZB als beendet gelten", schrieb die VP Bank.

Der SMI schloss 0,04 Prozent tiefer bei 12'309,63 Punkten. Am Nachmittag war er bis auf 12'258 Zähler zurückgefallen. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg hingegen leicht um 0,18 Prozent auf 2020,98 Punkte, während der breite SPI um 0,10 Prozent auf 17'063,80 Zähler stieg. Im SLI standen 15 Gewinner 14 Verlierern und dem unveränderten Lindt&Sprüngli PS gegenüber.

Die Verlustliste der Blue Chips führten Kühne+Nagel (-1,9%) an, nachdem Barclays das Rating auf "Underweight" von "Equal Weight" gesenkt hatte. Die Bank sieht nur begrenztes Aufwärtspotenzial für den Titel und mehrere Risiken. Auch Octavian senkte das Kursziel und verwies auf schwächere Margen und ein weiterhin schwieriges Marktumfeld.

Andere Verlierer kamen aus verschiedenen Branchen: Darunter der Hörgerätehersteller Sonova (-1,5%), der Lebensmittelriese Nestlé und der Pharmazulieferer Lonza (je -1,3%) sowie die Uhrenhersteller Swatch (-0,9%) und Richemont (-0,8%). Auch Holcim (-0,5%) und Amrize (-0,1%) sowie weitere baunahe Werte wie Sika (-0,6%), Schindler (-0,8%) oder Geberit (-0,3%) liessen etwas Federn.

Auf der anderen Seite profitierten Logitech (+5,0%) von positiven Kommentaren nach den am Dienstagabend publizierten Quartalszahlen, verbunden mit Kurszielerhöhungen. Goldman Sachs verwies etwa auf eine anhaltend hohe Nachfrage nach PC-Peripheriegeräten.

Auch Sandoz (+4,4%) waren nach Zahlen gesucht. Die Deutsche Bank hob dabei den optimistischen Quartalsausblick hervor. VAT (+4,4%) profitierten von einer guten Branchenstimmung mit positiven Impulsen aus den USA.

Straumann (+2,9%) konnten auf den markanten Gewinnen des Vortages von über 7 Prozent nach Zahlen und Strategieanpassung aufbauen. Gestützt wurden sie auch von wohlwollenden Analystenkommentaren. Barclays nannte die Verbesserung in den USA etwa als ermutigend.

Am breiten Markt wurden SIG (-2,1%) abgestossen, zeitweise verloren sie über 5 Prozent. Das Strategieupdate konnte an einem Investorentag nicht gänzlich überzeugen. Vor allem die konservative Dividendenpolitik wurde in Marktkreisen bemängelt.

Hingegen legten die Titel von Cicor (+1,9%), die im Jahresverlauf bisher einen Höhenflug hingelegt haben, nach einer geplanten Grossübernahme weiter zu. Der Elektronikfertiger will mit dem Kauf des Mitbewerbers TT Electronics zu einem grossen Wachstumssprung ansetzen. Dessen Grossaktionär DBAY Advisors sprach sich allerdings gegen das Übernahmeangebot aus.

Auch Avolta (+1,7%) und Clariant (+0,4%) legten nach Zahlen zu. Der Flughafenshop-Spezialist erwartet in Nordamerika eine weitere Erholung, der Spezialchemiekonzern kündigte weitere Einsparungen an.


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