Aktien Schweiz Schluss: Gehalten bei ruhigem Geschäft - Thanksgiving in den USA
Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Donnerstag mit einem sehr kleinen Plus abgeschlossen. Damit steuert der Leitindex SMI - nach sieben Sitzungen in Folge mit höheren Kursen - einen Tag vor dem letzten Handelstag des Monats auf eine starke November-Bilanz von fast 5 Prozent zu. Während die Wall Street mit einer Zinssenkung an der Fed-Sitzung in zwei Wochen rechnet, kommt in Europa noch etwas Hoffnung auf Frieden in der Ukraine hinzu, und fertig ist wieder der Mix für ein positives Börsenumfeld, kommentierte ein Marktbeobachter.
Mit der Spekulation auf Kevin Hassett als Nachfolger für Fed-Chef Jerome Powell hofft der Markt zudem auf einen langfristigen Lockerungszyklus der US-Notenbank, der sich bis weit in das kommende Jahr hinein erstrecken könnte. "Die Sorgen über zu hoch bewertete Aktien und eine bevorstehende Korrektur der US-Big-Techs, die auch den Gesamtmarkt mit nach unten reissen würde, sind pünktlich zum Thanksgiving-Wochenende verschwunden und bringen den Traum von einer Jahresendrally zurück aufs Börsenparkett", so der Kommentar.
Der Leitindex SMI legte am Donnerstag um 0,07 Prozent auf 12'831,05 Punkte zu. Der 30 Titel umfassende SLI stieg um 0,23 Prozent auf 2076,80 Punkte und der breite SPI um 0,14 Prozent auf 17'540,02 Zähler. Im SLI waren 21 Gewinner und sechs Verlierer vertreten; drei Titel schlossen unverändert.
Der Nachrichtenfluss war am Berichtstag eher dünn. Im Fokus standen Sika (unv.) im Rahmen eines Investorentages. Der Bauzulieferer leidet aktuell zwar unter einem schrumpfenden Baumarkt in China, ein Rückzug aus dem Reich der Mitte kommt für den Bauzulieferer aber nicht in Frage. Dass es jedoch keine Aussagen zur kurzfristigen, nur zur langfristigen Absatzentwicklung im Schlüsselmarkt China gab, habe am Markt vereinzelt für Verstimmung gesorgt, kommentierte ein Börsianer. Für den Konzern bestätigte Sika derweil die Strategie und die Wachstumsziele für 2028.
Die grössten Gewinner waren Partners Group (+1,9%), Julius Bär (+1,2%) und Kühne+Nagel (+1,1%). Und auch Sonova (+1,0%), Lonza und Swiss Re (je +1,1%) kamen noch auf Avancen über 1 Prozent.
Die Schwergewichte tendierten indes uneinheitlich: Während Nestlé (+0,4%) zulegten, bremsten besonders die Pharmatitel Roche (-1,2%), aber auch Novartis (-0,6%) den Gesamtmarkt aus.
Die grössten Einbussen unter den Blue Chips verzeichneten derweil Swatch (-1,8% auf 164,65 Fr.). Negative Aussagen kamen aus dem Hause UBS. Die zuständige Analystin erhöhte das Kursziel zwar auf 90 von 70 Franken, bleibt damit aber immer noch weiter unter dem aktuellen Kurs und bekräftigte daher auch ihre Verkaufsempfehlung.
Der Uhrenkonzern bleibe wegen seiner wechselnden und wenig klaren Strategie das komplexeste Thema innerhalb ihres Abdeckungsuniversums, so die Expertin. Obwohl Swatch normalerweise von einer Erholung in China profitieren sollte, könnte es diesmal anders sein. So verliere der Konzern Marktanteile, brauche immer höhere Verkaufszahlen, um kostendeckend zu sein, und verbrenne seit über zwei Jahren Geld.
Weitere Verlierer waren Straumann (-1,3%), die damit auch zwei Tage nach dem Investorentag nachgaben.
Am breiten Markt konnten die arg gebeutelten und oft stark leerverkauften Aktien von AMS Osram (+4,1%) und DocMorris (+5,1%) zulegen. Schweiter (-4,7% auf 255,50 Fr.) kamen hingegen nach einer einschneidenden Kurszielreduktion auf 250 Franken von zuvor 290 Franken durch die UBS in einem dünnen Handel unter Verkaufsdruck.
Klar schwächer gingen zudem Burkhalter (-4,0% auf 138,60 Fr.) aus dem Handel. Grund dafür war eine Platzierung von 190'000 Aktien zu einem Kurs von je 134 Franken durch Grossaktionär Christoph Arnold. CPH sanken nach einer Gewinnwarnung um 2,6 Prozent.
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