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Markt und Börse   10.12.2025 11:30:17

Aktien Schweiz: Schwächer - Anspannung vor Fed-Zinsentscheid

Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt ist am Mittwoch wie auch an den anderen Börsenplätzen eine deutliche Anspannung zu spüren. Denn der Höhepunkt der Woche rückt unaufhaltsam näher. In etwa 9 Stunden wird die US-Notenbank ihre Leitzinsentscheidung bekannt geben. Zwar ist eine Senkung um 25 Basispunkte quasi vollumfänglich eingepreist und nach Einschätzung von Händlern könne das Fed nun eigentlich kaum mehr einen Rückzieher machen. "Der Markt sitzt ein wenig wie das Kaninchen vor der Schlange", beschreibt ein Börsianer aber die nervöse Stimmung.

Besonders wichtig neben der Entscheidung selbst werden aber die Projektionen des Fed, die so genannten "Dot Plots". Denn zuletzt mehrten sich die Stimmen, die eher weniger als mehr Zinssenkungen im kommenden Jahr erwarten. Einige Ökonomen gehen sogar davon aus, dass der scheidende Fed-Chef Jerome Powell bis Mai gar keine Änderungen am Leitzins mehr verkünden wird. Sollten die Kommentare in diese Richtung deuten, könne es durchaus trotz einer Zinssenkung zu einer Korrektur an den Märkten kommen. Gleichzeitig dürfte jede Andeutung weiterer Lockerungen wie ein Katalysator für ein Weihnachtsrally wirken. "Insgesamt werden Anleger jede Nuance von Powells Worten auf die Goldwaage legen", fasst es ein Händler zusammen.

Der SMI verliert gegen 10.50 Uhr 0,72 Prozent auf 12'837,45 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steht mit 0,53 Prozent im Minus bei 2082,62 Punkten und der breite SPI gibt um 0,63 Prozent auf 17'656,53 Punkte nach. Innerhalb des SLI stehen 22 Verlierern nur 8 Gewinner gegenüber.

Unter den schwächeren Werten befinden sich Swatch (-1,1%). Dem Uhrenkonzern steht ein Kartellverfahren in Italien bevor. Zudem hat Kepler Cheuvreux die Titel neu auf ihre Liste der "zu vermeidenden Werte" für 2026 gesetzt. Auch die Titel von Konkurrent Richemont (-1,2%) geben nach.

Mit Givaudan (-1,4%) und Swisscom (-0,7%) sowie den Versicherern Swiss Life (-1,2%) und Zurich (-1,1%) fallen auch klassisch defensive Werte zurück. Unter den drei Schwergewichten bremsen die Pharmawerte Novartis (-1,5%) und Roche (-1,4%) besonders, Nestlé (-0,5%) liegen im Mittelfeld.

Weit vorne im Tableau legen indes Straumann (+1,2%) dank einer positiven Studie zu. Exane BNP Paribas erhöht die Einstufung gleich um zwei Schritte auf "Outperform".

Bei VAT (+1,4%) hat die Citigroup das Kursziel angehoben und rät unverändert zum Kauf. Zudem sorgen starke Umsatzzahlen des taiwanesischen Chip-Auftragsfertigers TSMC für Unterstützung.

Während Holcim (-0,6%) eine Abstufung in einer Branchenstudie von Morgan Stanley zu spüren bekommen, sehen die Analysten das abgespaltene Nordamerika-Geschäft Amrize (+1,5%) als günstig bewertet an und votieren entsprechend weiter mit "Overweight".

Viel Bewegung gibt es auch in der zweiten Reihe. Allen voran brechen Cicor (-25,5%) ein. Gleich zwei Nachrichten sorgen für den Kursrutsch. So kappt der Hersteller von Elektronikkomponenten überraschend die eigenen Jahresprognosen. Zudem kommt es zu Problemen bei der geplanten Übernahme der britischen TT Electronics. Die für den 17. Dezember angesetzte Aktionärsversammlung zur Abstimmung über den "Scheme of Arrangement" wurde um 5 Tage auf den 22. Dezember 2025 verschoben. Gleichzeitig erwägt TT-Grossaktionär DBAY Advisors ein Gegenangebot.

Stark im Plus liegen hingegen Idorsia (+8,3%). Das Schlafmittel des Biopharma-Unternehmens wurde mit dem Prix Galien Bridges Award ausgezeichnet - er gelte als "Nobelpreis der Life-Science-Branche", so die Mitteilung. Zudem wurden weitere positive Studiendaten zum Blutdrucksenker Aprocitentan veröffentlicht.

Bei Zehnder (+5,3%) sorgt eine Ersteinstufung der UBS mit "Buy" für einen Ausbruchsversuch aus dem seit Ende Juni anhaltenden Seitwärtstrend. Und Belimo (+2,7%) sind dank einer Hochstufung von Morgan Stanley und ihrem Platz auf der "Top Pick"-Liste von Kepler Cheuvreux gefragt.


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