Aktien Schweiz Vorbörse: Vor EZB-Zinsentscheid und US-CPI kaum schwächer gesehen
Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse wird am Donnerstag kaum verändert erwartet. Die Vorgaben aus den USA, wo sich die Anleger erneut um die hohe Bewertung der Technologieaktien mit KI-Bezug sorgten und daher Gewinne mitnahmen, sind zwar negativ. Aber die Marktteilnehmer dürften sich vor der Veröffentlichung der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) um 14.15 Uhr sowie nur 15 Minuten später erwarteten US-Inflationszahlen zurückhalten, heisst es am Markt.
Wichtige kursbewegende Unternehmensnachrichten gibt es zwar nur wenige. Aber einige Firmen sind weiter dabei, ihr Portfolio für das neue Jahr auszurichten. Zudem gibt es einiges von der konjunkturellen Seite. So zeigen die neuesten Schweizer Aussenhandelszahlen, dass die Uhrenexporte erneut gesunken sind. Am Nachmittag wird die EZB die Zinsentscheidung veröffentlichen. Die EZB dürfte laut den meisten Ökonomen den für den Markt wichtigen Einlagensatz bei 2,0 Prozent belassen. Für Spannung sorgen zudem die US-Inflationszahlen für den Monat November. Sie werden um 14.30 Uhr publiziert und dürften genau unter die Lupe genommen werden, weil sie Hinweise über die zu erwartende Zinspolitik der US-Notenbank Fed geben könnten.
Die Bank Julius Bär berechnet den SMI vorbörslich gegen 8.15 Uhr um 0,03 Prozent minimal niedriger bei 13'025,00 Punkten. 18 der 20 SMI-Werte werden um bis zu 0,4 Prozent tiefer gestellt.
Fester sind einzig die beiden defensiven Schwergewichte Novartis und Roche GS (je +0,2%).
Am Ende der Kurstafel stehen Nestlé (-0,4%). Der französische Mineralwasserhersteller Bonneval Emergence hat Nestlé Waters wegen unlauteren Wettbewerbs vor einem Gericht im französischen Nanterre auf Schadenersatz in Milliardenhöhe verklagt.
Gefragt sind trotz der negativen US-Vorgaben die Technologiewerte. Comet, Inficon, VAT und AMS Osram legen vorbörslich zwischen 0,8 bis 1,9 Prozent zu. Grund dafür dürfte Micron sein. Der US-Speicherchipspezialist hat mit einem optimistischen Ausblick auf das laufende Quartal überrascht.
AMS will zudem bis zu 300 Millionen Euro der ausstehenden Wandelschuldverschreibungen mit Fälligkeit 2027 zurückkaufen.
Kaum beeindruckt von den rückläufigen Uhrenexporten zeigen sich Richemont und Swatch (je -0,1%). Im November wurden Zeitmesser im Wert von 2,25 Milliarden Franken ausgeführt. Das ist ein Minus von 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Damit hat sich der Negativtrend in der Branche in Folge des US-Zollhammers fortgesetzt. Die ZKB hatte ein deutlich weniger starkes Minus erwartet.
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