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Dividende   15.08.2025 07:30:34

IG Metall: Auto-Aktionäre sollten Dividenden-Abstrich machen

FRANKFURT (awp international) - IG-Metall-Chefin Christiane Benner verlangt von den Aktionärinnen und Aktionären der Autobauer in Deutschland einen Beitrag zur Bewältigung der Krise in der Branche. Die Shareholder sollten bei der Dividendenhöhe Abstriche machen. "Wir müssen da zusammen durch", sagte Benner.

Die deutschen Autobauer Mercedes-Benz , BMW und der VW-Konzern, zu dem auch der Sportwagenbauer Porsche und Audi zählen, hatten zuletzt deutliche Gewinneinbrüche verkündet. Dennoch lag bei Volkswagen die Dividende in diesem Jahr bei 6,30 Euro je dividendenberechtigter Stammaktie beziehungsweise 6,36 Euro je Vorzugsaktie. Bei BMW und Mercedes waren es jeweils 4,30 Euro.

Bei Volkswagen profitiert hauptsächlich die Beteiligungsholding Porsche SE, die knapp ein Drittel der Stamm- und Vorzugsaktien hält, von der Ausschüttung. Porsche SE wird wiederum von den Familien Porsche und Piëch kontrolliert, die auch die Hälfte des Aktienkapitals halten. Von der Dividende bei BMW fliesst wiederum die Hälfte der insgesamt ausgeschütteten 2,7 Milliarden Euro an die Firmen-Erben Stefan Quandt und Susanne Klatten.

"Die Probleme einzelner Unternehmen sind unterschiedlich gelagert, aber die Situation für die Industrie und die Beschäftigten ist insgesamt aber schon prekär", teilte die Gewerkschafterin mit. Die Herausforderungen nähmen zu. Die Absatzzahlen von vor der Corona-Pandemie würden in der EU derzeit nicht erreicht. "In der Folge sind Werke nicht ausgelastet, und wir führen harte Auseinandersetzungen darüber, dass Beschäftigte nicht einseitig die Lasten tragen", so Benner. Es gebe auch hausgemachte Probleme, für die das Management die Verantwortung übernehmen sollte.

Die Unternehmen müssten jetzt einen langen Atem beweisen und weiter in Zukunftsprodukte investieren. "Das wird sich auszahlen, allerdings wird die Durststrecke für den einen oder anderen gerade etwas lang", betonte Benner. Es brauche Innovationen, aber auch industriepolitische Unterstützung aus Berlin und Brüssel. Zulieferer bräuchten Unterstützung bei der Finanzierung im Umbau und Europa eine eigene Batterieindustrie.

Zudem seien die Rahmenbedingungen für den elektrifizierten Autoverkehr noch nicht ausreichend. "Kaufanreize, Ladeinfrastruktur, Rohstoffversorgung, Recycling: Das sind die Themen für eine europäische automobile Industriepolitik", so Benner.


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