Devisen: US-Dollar bleibt unter Druck
Zürich (awp) - Am Devisenmarkt hat der US-Dollar am Montagnachmittag zum Euro und Schweizer Franken leicht nachgegeben. Aktuell wird das Euro/Dollar-Paar zu 1,1632 Dollar gehandelt nach 1,1594 am Morgen. Zum Franken notiert der "Greenback" mit 0,8024 ebenfalls etwas tiefer. Gleichzeitig bewegt sich das Euro/Franken-Paar mit 0,9334 Franken kaum vom Fleck.
Einer Erholung des Dollars steht Händlern zufolge die anhaltende Hoffnung auf eine baldige Zinssenkung durch das Fed im Weg. Die US-Geldhüter werden am 10. Dezember über die Zinsen entscheiden, wobei ein Grossteil der Experten von einer Senkung des Leitzinses um 25 Basispunkte ausgeht.
Der Dollar werde primär von den Zinssenkungserwartungen in den USA bestimmt, halten auch die Devisenexperten der Valiant Bank fest. Einmal gelte eine Lockerung als ausgemachte Sache, ein paar Tage später werde daran gezweifelt. Für Verunsicherung sorge zudem das Fehlen wichtiger Konjunkturdaten, die wegen des US-Shutdowns nicht veröffentlicht wurden.
Vor allem für Oktober wurden einige US-Daten gar nicht erhoben. Und somit gebe es auch keine verlässlichen Hinweise auf eine konjunkturelle Abkühlung, so der Valiant-Kommentar weiter. Sollten die Notenbanker aus diesem Grund die Zinsschraube nicht lockern, könne der Dollar in den letzten drei Wochen des Jahres eine kleines Rally erleben.
Derweil dürfte die Schweizerische Nationalbank (SNB), die einen Tag nach dem Fed den nächsten Zinsentscheid kommuniziert, den Leitzins nicht antasten, glauben die Valiant-Experten. Und auch die EZB, die in der Woche darauf tagt, wird die Zinsen höchstwahrscheinlich nicht anpassen.
Zu Reden gibt auch die Wahl eines neuen Fed-Chefs. US-Präsident Donald Trump, der den abtretenden Jerome Powell in der Vergangenheit harsch kritisiert hatte, hat eigenen Angaben zufolge eine Entscheidung getroffen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg wird Kevin Hassett, der Vorsitzende des Nationalen Wirtschaftsrats im Weissen Haus, als Favorit für den Posten gehandelt.
"Wenn er mich auswählt, werde ich diese Aufgabe gerne übernehmen", sagte Hassett am Sonntag dem Sender Fox News. Hassett gilt als Vertreter einer lockeren Geldpolitik. Dies dürfte den Dollar tendenziell belasten.
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