BX Digital erhält Finma-Bewilligung für Blockchain-Handelssystem
Zürich (awp) - In der Schweiz steht eine neue Handelsplattform für digitale Vermögenswerte am Start. Die BX Digital hat von der Finanzmarktaufsicht Finma grünes Licht für den Betrieb eines Handelssystems basierend auf der Distributed-Ledger-Technology (DLT) erhalten, dies "unter Vorbehalt der Erfüllung von bestimmten Bedingungen".
Das Interesse von Kundenseite für das auf der Ethereum-Blockchain funktionierende neue Handelssystem sei hoch, versicherte Lidia Kurt, CEO der BX Digital, am Dienstag an einem Medienanlass in Zürich. Für die in Zusammenarbeit mit der Schwestergesellschaft, der Börse BX Swiss, entwickelte Plattform habe man bereits ein "Ökosystem von Partnern" gewinnen können. Die BX Digital wolle nun innert sechs Monaten "live gehen".
Sicherstellung der Kontinuität
Die Finma-Bewilligung ist noch an die "Erfüllung von bestimmten Bedingungen" gebunden, so die BX Digital. Erst nach der Erfüllung dieser Bedingungen werde man operativ tätig und Kunden aufnehmen.
Wie die Finma ihrerseits am Dienstag mitteilte, verlangte die Aufsichtsbehörde von der BX Digital eine "Strategie zur Sicherstellung der Geschäftskontinuität", dies auch im Hinblick auf die Abwicklungsinfrastruktur, die auf der Ethereum-Blockchain basiert. Auflagen stellte sie auch zur Prüfung der verwendeten Technologie, beispielsweise des Quellcodes der "Smart Contracts".
Lieferung gegen Zahlung
Während der Handel bei der BX Digital über das "gewohnte System" der Börse Stuttgart laufe, funktioniere die Abwicklung der Transaktionen auf der Blockchain, erläuterte CDO Andreas Ruflin vor den Medien. Dabei erfolgten Zahlung und Transfer der digitalen Vermögenswerte nach dem Prinzip Lieferung gegen Zahlung ("Delivery versus Payment"). Intermediäre würden keine benötigt.
Die direkte Anbindung an das Zahlungssystem der Schweizerischen Nationalbank SNB solle dabei eine Integration in bestehende Bankensysteme ermöglichen. Um die notwendige Liquidität sicherzustellen, stelle BX Digital ausserdem die Präsenz von Market Makern sicher. Nicht angeboten wird von der BX Digital die Verwahrung von DLT-Vermögenswerten.
Tokenisierte Produkte
Gehandelt werden sollen auf der BX Digital laut CEO Kurt sowohl bestehende Produkte in "tokenisierter", also digitaler, Form wie auch neuartige Produkte. Als Beispiel nannte sie etwa Geldmarkt-Instrumente, bei denen die schnelle Abwicklung den Kunden grosse Vorteile bringe, aber auch die Tokenisierung von "Private Equity".
In der Schweiz existiert bereits mit der zur SIX-Gruppe gehörenden SDX eine Digitalbörse, die allerdings nicht auf einer öffentlichen sondern auf einer privaten Blockchain basiert. Tokenisierte Assets können auch über weitere Handelsplattformen wie diejenigen der Berner Kantonalbank (BEKB) oder des Kryptounternehmens Sygnum gehandelt werden. Die BX Digital ist Teil der Gruppe Börse Stuttgart.
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