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Forschung und Entwicklung   21.07.2025 09:55:09

Roche-Papiere unter Druck nach zwei Rücksetzern

Basel (awp) - Die GS von Roche gehören am Montag im frühen Handel zu den grössten Verlierern bei den Blue Chips. Grund dürften gleich zwei Misserfolge sein, die der Basler Konzern am Freitagabend bzw. am Montagmorgen vermelden musste.

Die Roche GS notieren am Montag gegen 09.55 Uhr um 0,8 Prozent tiefer auf 256,50 Fr. (Tagestief 254,30), dies in einem leicht schwächeren Gesamtmarkt (SMI -0,2%). Das Roche-Papier schwächelt schon seit einiger Zeit: vor gut einem Monat waren noch über 270 Franken bezahlt worden.

Bei den Rückschlägen geht es einerseits um eine Phase-III-Studie beim Medikament Astegolimab zur Verwendung bei der Lungenkrankheit COPD, welche die Ziele nicht erreicht hat. Andererseits hat die US-Tochter Genentech von der US-Arzneimittelbehörde FDA erneut einen ablehnenden Entscheid für eine zusätzliche Indikation seines Krebsmittels Columvi erhalten.

Vor allem der - zumindest vorläufige - Misserfolg im Falle von Astegolimab bei COPD dürfte Roche treffen, wobei eine Phase-II-Studie dazu den Endpunkt erreicht hatte und Roche die Ergebnisse noch mit den Zulassungsbehörden diskutieren will. Die Nachricht sei insgesamt negativ, heisst es denn auch bei der Bank Vontobel in einem Kommentar. Der zuständige Analyst hat im Medikamentenkandidaten "ein interessantes Potenzial für COPD" gesehen mit einem Spitzenumsatz von 1,6 Milliarden Franken bei einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent. Er wird entsprechend seine Schätzungen aktualisieren.

Auch die Analysten von Barclays sind eher pessimistisch für das Medikament. "Insgesamt glauben wir nicht, dass diese entscheidenden P2b/3-Daten die Zulassungsanträge stützen könnten, und betrachten sie als weiteren Rückschlag für die IL-33-Klasse, wenn auch als keinen überraschenden nach den gemischten Ergebnissen von Sanofi im Juni", heisst es in einem Kommentar.

Gemäss ZKB hätte eine breite COPD-Zulassung auch nur bei schwer kranken Patienten ein Potential von weit über 5 Milliarden Franken. Das Interesse des Pharmasektors an COPD werde etwa auch durch die 10 Milliarden teure Akquisition von Verona durch Merck unterstrichen, heisst es. Der zuständige Analyst hat in seiner Schätzung allerdings lediglich einen Peak-Umsatz von 0,3 Milliarden ab 2031, den er so belassen will.

Dass der Kurs heute nicht stärker zurückgeht, dürfte auch mit der allgemeinen Kursentwicklung in den letzten Wochen und Monaten zu tun haben. Berenberg spricht in einer - allerdings letzte Woche veröffentlichten Studie - von einer mittlerweile attraktiven Bewertung der Roche-Papiere.


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