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Neue Produkte und Dienstleistungen   18.10.2025 10:19:10

Roche-Medikamenten-Duo senkt Rückfallgefahr bei Brustkrebs deutlich

Basel (awp) - Roche stellt weitere Daten zu seinem neuartigen Krebsmittel Giredestrant am diesjährigen ESMO-Krebskongress vor. Die ersten vielversprechenden Ergebnisse hatte der Pharmakonzern bereits Ende September gemeldet. Die aktuellen Daten bestätigen nun, dass die neue Medikamentenkombination das Fortschreiten der Krankheit deutlich verlangsamen konnte, wie Roche am Samstag mitteilte.

In der Phase-III-Studie mit dem Namen evERA untersuchte Roche die Wirkung des Wirkstoffs Giredestrant in Kombination mit dem bereits bekannten Medikament Everolimus. Die Studie richtete sich an Patientinnen mit einer bestimmten Form von Brustkrebs, der bereits fortgeschritten war oder sich im Körper ausgebreitet hatte.

Konkret ging es um eine Tumorart, die auf das Hormon Östrogen reagiert (ER-positiv), aber kein HER2-Protein aufweist (HER2-negativ). Die Behandlung richtete sich an Frauen, die zuvor schon eine hormonbasierte Therapie und einen sogenannten CDK-Hemmer erhalten hatten. Ein CDK-Hemmer ist ein Medikament, das das Wachstum von Krebszellen bremst.

Risiko deutlich gesenkt

Das Risiko, dass die Krankheit fortschreitet oder die Patientin stirbt, konnte mit der neuen Kombination im Vergleich zur bisherigen Standardtherapie um 44 Prozent gesenkt werden. Besonders wirksam war die Therapie bei Patientinnen mit einer bestimmten Genmutation (ESR1). In dieser Gruppe sank das Risiko sogar um 62 Prozent.

Wie Charlie Fuchs, Leiter der globalen Produktentwicklung für Onkologie und Hämatologie bei Roche, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP sagte, zielt der Konzern mit dem Mittel darauf ab, den derzeit etablierten Behandlungsstandard zu übertreffen. "Und ich denke, das ist uns eindeutig gelungen." Eine um 44 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit, dass die Krankheit fortschreitet oder die Patientinnen sterben, verglichen mit der Standardtherapie - das sei aus seiner Sicht ein Ergebnis, das für Betroffene wirklich zählt.

Weniger Nebenwirkungen, bessere Lebensqualität

Auch in puncto Nebenwirkungen schnitt das Roche-Mittel gut ab, wie die Daten zeigen. "Die Abbruchrate aufgrund von Nebenwirkungen liegt im einstelligen Prozentbereich, selbst in Kombination mit anderen Medikamenten", präzisierte Fuchs. Besonders wichtig für ihn sei, dass es bei Giredestrant nicht zu Augenproblemen komme, anders als bei einigen Konkurrenzwirkstoffen.

Und mit der vergleichsweise guten Verträglichkeit verbessere sich damit auch zugleich die Lebensqualität der Betroffenen. "Viele Patientinnen brechen endokrine Therapien aufgrund von Nebenwirkungen ab - bei Giredestrant ist das selten der Fall", sagte Fuchs weiter. Das bedeute, dass die Therapie eher kontinuierlich eingenommen werden könne, was wiederum ihre Wirksamkeit verbessere.

Laut Roche macht ER-positiver Brustkrebs etwa 70 Prozent aller Brustkrebsfälle aus. Trotz Fortschritten in der Behandlung bleibt er aber aufgrund seiner biologischen Komplexität besonders schwer zu behandeln.

Die Resistenz gegenüber endokrinen Therapien, insbesondere nach einer Behandlung mit CDK-Inhibitoren, erhöhe das Risiko eines Fortschreitens der Erkrankung und sei mit schlechten Behandlungsergebnissen verbunden. Kombinationstherapien wie Giredestrant plus Everolimus könnten hier Abhilfe schaffen, indem sie auf zwei verschiedene Signalwege abzielen und damit das Potenzial für verbesserte Behandlungsergebnisse böten.


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