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Neue Produkte und Dienstleistungen   27.11.2025 19:43:09

SIX hat Börsenlizenz für Digitalbörse SDX zurückgegeben

Zürich (awp) - Die Schweizer Börsenbetreiberin SIX hat die Lizenz für den Wertpapierhandel über eine Blockchainplattform zurückgegeben. Das sagte ein SIX-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP und bestätigte damit einen Bericht der "Handelszeitung" (Donnerstagausgabe).

Die Marktteilnehmer der digitalen Börse der SIX wurden bereits im Mai darüber informiert, dass die Geschäftstätigkeit der SDX Trading AG per 1. Januar 2026 in die SIX Swiss Exchange konsolidiert werde. Das Schreiben liegt AWP vor. Infolgedessen würden alle Geschäfte und Aktivitäten in den kommenden Monaten eingestellt, hiess es damals.

Die Lizenz als Börse hat SDX Trading "freiwillig" zurückgegeben. Der letzte Handelstag war dem Schreiben zufolge bereits der 30. Mai 2025. Die SIX Digital Exchange werde derweil lediglich ihre Geschäftstätigkeit als regulierte Zentralverwahrstelle für digitale Vermögenswerte fortsetzen.

Keine Nachfrage

Das Projekt SDX-Aktienhandel sei "tot", hatte die "Handelszeitung" zuvor geschrieben. "Aus der voll integrierten Börse wurde eine DLT-Plattform zur Verwaltung von Wertschriften."

Die Digitalbörse SDX war 2019 angekündigt worden. Komplett auf Blockchaintechnologie basierend hätten Handel, Settlement und Verwahrung von Wertschriften in ein einziges, neues System überführt werden sollen.

Doch die Banken würden die neue Börse nicht nutzen, so die HaZ. "Unsere Kunden hätten einen sehr grossen Aufwand betreiben müssen, um ihre Infrastruktur so anzupassen, dass sie den Börsenhandel über die SDX abwickeln", sagte SIX-Chef Bjørn Sibbern der Zeitung. "Das wurde allenfalls unterschätzt."

Krypto-Verbot als Bremsklotz

Auch hätten die Banken dem Projekt von Beginn an Fesseln angelegt, indem sie den Handel mit Kryptowährungen über die SDX verboten haben. "Im Nachhinein kann man sich fragen, ob das richtig war", sagte Sibbern.

Er hoffe, den Verwaltungsrat noch umstimmen zu können: "Ob wir in den Kryptohandel einsteigen, ist eine strategische Frage, die diskutiert werden kann." Von der HaZ befragte Aktionäre wie die ZKB und die UBS wollten keinen Kommentar dazu abgeben, ob sie das Vorhaben unterstützen.

Den Medienbericht wollte die SIX nicht kommentieren, bestätigte aber, dass der Verwaltungsrat damals entschieden habe, dass kein Kryptohandelsplatz aufgebaut werde.


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