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Ausblicke   20.11.2024 14:00:32

Ausblick Julius Bär: AuM nach 10 Monaten von 476 Milliarden Franken erw.

Zürich (awp) - Die Privatbankengruppe Julius Bär publiziert am Donnerstag, 21. November, einen Zwischenbericht über den Geschäftsverlauf in den ersten zehn Monaten 2024. Insgesamt haben fünf Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

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Per 31.10.2024
(in Mrd Fr.)             AWP-Konsens  30.06.2024  

Kundenvermögen (AuM)         476         474

10M 2024
(in BP)                  AWP-Konsens  10M 2023  

Bruttomarge                   85         89

(in %)
Adj. Cost/Income-Ratio      70,4       68,0

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FOKUS: Die Analysten erwarten im Schnitt einen leichten Anstieg der verwalteten Vermögen (AuM) seit der Jahresmitte. Dabei dürfte die positive Marktentwicklung Unterstützung geliefert haben, die Währungseffekte dürften die AuM allerdings etwas gebremst haben. Zudem dürfte die Bank in der Zeit von Juli bis Oktober weitere Nettoneugeldzuflüsse verzeichnet haben. Derweil wird die Wahrscheinlichkeit für die Ankündigung eines neuen Aktienrückkaufprogramms noch im laufenden Jahr von den Investoren als gering erachtet. Die Ankündigung werde wohl vom Abschluss der Finma-Untersuchungen zum Signa-Debakel abhängen, heisst es etwa bei der Bank Vontobel.

ZIELE: Die Mittelfristziele für die Periode 2023-2025 sehen eine adjustierte Vorsteuermarge von 28 bis 31 Basispunkten und ein adjustiertes Kosten-Ertragsverhältnis "unter 64 Prozent" vor. Beim adjustierten Gewinn vor Steuern wird eine jährliche Wachstumsrate von über 10 Prozent angestrebt. Die bereinigte Rendite auf dem Kernkapital (CET1) soll von 2023 bis 2025 über 30 Prozent betragen.

Die Bank hatte im Juli ihr Bruttoeinsparziel für den laufenden Strategiezyklus auf 145 Millionen Franken erhöht, nachdem das Ziel für die jährlichen Einsparungen ursprünglich 120 Millionen betragen hatte. Die volle Wirkung der Einsparungen soll bis Ende 2025 erreicht werden. Bereits Ende des laufenden Jahres 2024 sollen die jährlichen Einsparungen bei rund 140 Millionen liegen, hiess es im Juli. Das Programm ist mit dem Abbau von 250 Arbeitsplätzen verbunden.

Bezüglich der Anstellungen neuer Kundenberater geht Julius Bär davon aus, deren Anzahl im laufenden Jahr um 50 bis 60 Personen zu erhöhen. Im ersten Halbjahr stiessen netto 21 neue Kundenberater zum Finanzinstitut.

PRO MEMORIA: Julius Bär hat den Schweizer Immobilienanbieter Kuoni Mueller & Partner (KMP) im September 2024 vollständig übernommen. Zudem hat die Bank den Namen der Tochtergesellschaft auf den 1. September zu "Julius Bär Real Estate AG" geändert und Thomas Hodel per 1. Februar 2025 zum neuen Geschäftsführer ernannt. Der bisherige Chef und frühere Hauptaktionär Dominik Weber soll als Verwaltungsrat und Berater für das Unternehmen tätig bleiben. Bär hatte im Sommer 2021 eine Mehrheitsbeteiligung am Immobilienunternehmen gekauft. Die Absicht war es, eine Einheit zu schaffen, die sich ganz der Anlageklasse Immobilien widmet.

Nach dem Totalabschreiber von Julius Bär von 606 Millionen Franken auf ihren Darlehen an die gescheiterte Signa-Gruppe im Jahresergebnis 2023 könnte die Bank auf Teil-Rückzahlungen hoffen. So könnte Julius Bär nach dem Verkauf des Signa-Anteils an der britischen Warenhausgruppe Selfridges an einen saudischen Staatsfonds bis zu 100 Millionen Franken zurückerhalten, schrieb die "Neue Zürcher Zeitung" im Oktober. Ende September war bereits der Verkauf des Signa-Anteils am operativen Geschäft der Warenhausgruppe Globus an die thailändische Central Group bekannt geworden.

Seit Juli ist der Name des künftigen Julius-Bär-Konzernchefs bekannt. Stefan Bollinger soll die Stelle des CEO spätestens per Anfang Februar 2025 übernehmen. Der 1974 geborene Schweizer ist derzeit bei Goldman Sachs in London als Co-Leiter der Vermögensverwaltung für Europa, den Mittleren Osten und Afrika (EMEA) tätig. Bis zu seinem Amtsantritt wird die Bank von Nic Dreckmann als CEO ad interim geleitet.

Der frühere Julius Bär-CEO Rickenbacher war Anfang Februar 2024 zurückgetreten. Er hatte damit die Konsequenzen aus der hohen Kreditvergabe seines Instituts an den in Schieflage geratenen Immobilienkonzern Signa des österreichischen Investors René Benko gezogen.

Die hohe Kreditvergabe an die Signa-Gruppe sind auch in den Fokus der Schweizerischen Finanzmarktaufsicht Finma und weiterer Regulierungsbehörden gelangt. Julius Bär arbeite weltweit mit Regulatoren zusammen und wolle "diese Analysen im zweiten Halbjahr abschliessen", sagte Interim-CEO Nic Dreckmann im Juli.

AKTIENKURS: Die Titel von Julius Bär haben im bisherigen Jahresverlauf einen Anstieg um knapp 13 Prozent verzeichnet, und sind damit mehr gestiegen als der Gesamtmarkt gemessen am SPI. Im 2023 sanken die Titel um rund 12 Prozent.

Website: www.juliusbaer.


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