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Übernahmen, Akquisitionen, Fusionen, MBOs   27.10.2025 09:40:14

Novartis-Aktien geben nach angekündigter US-Grossübernahme nach

Zürich (awp) - Die Aktien von Novartis fallen zum Wochenstart im frühen Handel erst einmal zurück. Der Pharmakonzern hatte am Sonntagabend angekündigt, das US-Unternehmen Avidity Biosciences für 12 Milliarden US-Dollar kaufen zu wollen. Dies wäre die grösste Übernahme seit Jahren.

Gegen 09.30 Uhr fallen Novartis-Aktien um 1,1 Prozent zurück auf 102,96 Franken und sind damit unter den grössten Verlieren im SMI (-0,35%) zu finden. Seit Jahresbeginn zählen die Titel mit einem Kursplus von mehr als 17 Prozent (Stand Freitagabend) zu den gefragteren Blue Chips.

Novartis will mit der Übernahme sein Neurologie-Portfolio ausbauen. Avidity entwickelt Antikörper-Oligonukleotid-Konjugate für erblich bedingte neuromuskuläre Erkrankungen wie etwa eine bestimmte Form der Duchenne-Muskeldystrophie.

Dass die Aktien zunächst mit Abgaben auf den Zukauf reagieren, erklärt ein Händler mit der kurzfristigen Gewinnverwässerung durch den Zukauf. Dies scheine die Gemüter etwas zu belasten.

Derweil heben Analysten in ihren ersten Kommentaren hervor, dass der Pharmakonzern damit seine Pipeline strategisch sinnvoll ergänze. Die drei Kandidaten von Avidity passten gut ins Novartis-Portfolio ist in mehreren ersten Kommentaren zu lesen.

Novartis baue so seine RNA-Therapieplattform weiter konsequent aus, schreibt der zuständige Experte von Octavian. Immerhin sei der Cholesterin-Senker Leqvio bereits auf dem Markt und Pelacarsen als Phase-III-Pipeline-Produkt schon in der fortgeschrittenen klinischen Entwicklung. Zudem sei Novartis durch die Einführung der ersten Gentherapie Zolgensma für SMA (spinale Muskelatrophie) im Jahr 2017 gut für die Vermarktung seltener neuromuskulärer Therapeutika gerüstet.

Für den zuständigen Vontobel-Analysten setzt Novartis damit seine Akquisitionsstrategie erfolgreich fort. CEO Vas Narasimhan habe von Anfang an darauf gesetzt, Unternehmen mit innovativen Plattformtechnologien zu kaufen, die kurz davor stünden, Umsätze zu generieren. Das zu übernehmende Unternehmen sollte ausserdem eine klinische Studie in der späten Phase durchführen, was kurzfristig Umsätze ermöglichen würde. "Die Übernahme von Avidity erfüllt all diese Voraussetzungen", schreibt Vontobel-Analyst Stefan Schneider.

Novartis wird am (morgigen) Dienstag ausserdem seine Quartalszahlen bekannt geben.


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