Novartis setzt sich nach starkem Jahresauftakt erneut höhere Ziele
Basel (awp) - Die Welt steht Kopf und Novartis gelingt dennoch ein so guter Start, dass der Konzern abermals die Prognose erhöht. Damit hat der Pharmakonzern überrascht.
Es ist das neunte Quartal in Folge, dass die Basler nicht nur besser als erwartet abschneiden, sondern auch gleich für das Gesamtjahr die eigenen Ziele nach oben schrauben. So setzte Novartis zwischen Januar und März 13,2 Milliarden US-Dollar um. Das ist ein Plus von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) lag der Zuwachs bei 15 Prozent.
Getragen wurde diese Entwicklung vor allem durch eine anhaltend starke Performance von Mitteln wie dem Herzmedikament Entresto, dem Krebsmittel Kisqali, der MS-Arznei Kesimpta, sowie dem Schuppenflechtemittel Cosentyx oder dem Cholesterinsenker Leqvio.
Alleine mit dem Herzmittel Entresto setzte Novartis in den ersten drei Monaten knapp 2,3 Milliarden US-Dollar um. Das Medikament steht derzeit besonders im Fokus, da Novartis in den USA ab Mitte Jahr erste Nachahmerpräparate dafür erwartet. Dies hatte zuletzt Sorgen um die weitere Umsatzentwicklung geschürt.
Deutliches Gewinnplus
Noch deutlicher als beim Umsatz legte Novartis beim Gewinn zu. Operativ verdienten die Basler im ersten Quartal knapp 4,7 Milliarden US-Dollar (+38%). Unter dem Strich resultierte ein Konzerngewinn von 3,6 Milliarden nach 2,7 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Wie der Finanzchef Harry Kirsch während einer Telefonkonferenz mit Journalisten sagt, sei dieser Sprung vor allem dem starken Geschäftsgang zu verdanken. "Ein gutes Kostenmanagement hat auch dazu beigetragen."
Für Analysten ist allerdings der um verschiedene Einflüsse bereinigte Kern-Betriebsgewinn wichtiger. Mit 5,6 Milliarden fiel dieser, wie auch die übrigen Kennzahlen im ersten Quartal besser als der AWP-Konsens aus.
Novartis hat aber nicht nur mit den zurückliegenden Zahlen besser abgeschnitten. Eine erneute Erhöhung des Ausblicks hatte auch kaum ein Analyst auf dem Zettel. Und doch hat Novartis ungeachtet der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten die Guidance erhöht.
Widerstandsfähige Branche
Für das Gesamtjahr geht der Konzern neu von einem Umsatz-Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich aus (bisher: mittlerer bis hoher einstelliger Bereich). Für den operativen Kerngewinn stellt er neu ein Plus im tiefen zweistelligen Prozentbereich in Aussicht (bisher: hoher einstelliger bis tiefer zweistelliger Bereich).
Wie CEO Vas Narasimhan im Gespräch mit AWP sagte, beobachte das Management die ganzen Entwicklungen sehr genau. "Ich denke aber, als Pharmakonzern sind wir in einem etwas geschützteren Markt unterwegs." Die Gesundheitsbranche habe sich auch in der Vergangenheit in unsicheren Zeiten als vergleichsweise widerstandsfähig erwiesen.
EU droht zurückzufallen
Zudem habe Novartis erst kürzlich Milliarden-Investitionen in den USA angekündigt. "Wir investieren dort, wo wir weitere Marktchancen sehen", begründet Narasimhan diese Entscheidung. Ziel dieser Ausgaben sei es, den US-Markt am Ende mit der Produktion vor Ort bedienen zu können.
Gleichzeitig beteuert der Manager, der Schweiz und auch der EU verpflichtet zu bleiben. "Unser Hauptsitz bleibt in Basel." Allerdings drohe die EU mit ihren Regularien und der Preisgestaltung bei der Medikamentenversorgung ins Hintertreffen zu fallen.
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Betroffene Instrumente
Name | Kurs | Differenz Differenz % |
52 Wochenhoch | 52 Wochentief | Volumen |
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Novartis N | 94.21 |
+0.81
+0.87%
|
101.84 | 81.10 | 3'299'899.00 |
Novartis 2L N | 94.08 |
+0.80
+0.86%
|
101.82 | 81.55 | 400'000.00 |