Aktien Europa Schluss: Wenig Bewegung vor US-Zinsentscheid
PARIS/LONDON/ZÜRICH (awp international) - Am Tag des Zinsentscheides der US-Notenbank Fed haben sich Europas wichtigste Aktienmärkte kaum von der Stelle bewegt. "Die gestrigen US-Konjunktur- und Preisdaten hatten noch einmal für etwas Verunsicherung gesorgt, da diese eine festere US-Wirtschaft und leichten Preisdruck in den USA signalisiert hatten", betonte Marktexperte Andreas Lipkow. Nun stelle sich die Frage, wie weit die Fed die Zinsen 2025 senken werde.
Der EuroStoxx 50 schloss geringfügig tiefer auf 5.369,70 Punkte. Ausserhalb des Euroraums ging es für den Schweizer SMI um 0,16 Prozent auf 11.998,96 Zähler nach unten. Der britische FTSE 100 ("Footsie") dagegen legte um 0,14 Prozent auf 9.208,37 Punkte zu.
Gefragt waren europaweit einmal mehr die Technologiewerte . Hier setze das Schwergewicht SAP mit plus 3,2 Prozent Akzente. Die Titel seien am Vortag im Zuge der Marktkorrektur unter Druck geraten und seien jetzt von Schnäppchenjägern eingesammelt worden, merkte Lipkow dazu an. Jefferies-Analyst Charles Brennan betonte, er rechne nach der Korrektur der vergangenen Wochen mit einer Wende der Kursentwicklung. SAP verfüge über vielfältige Hebel, um dauerhaftes Wachstum zu erzielen.
Auch Novo Nordisk gehörten zu den Gewinnern, die Papiere stiegen in Kopenhagen um knapp drei Prozent. Die Privatbank Berenberg hatte eine Kaufempfehlung für die Aktien des dänischen Pharmakonzerns ausgesprochen. Ungeachtet noch bestehender Hindernisse habe der neue Konzernchef die Chance, positiv zu überraschen, hiess es in der Analyse des Finanzhauses.
Im "Footsie" hatten die Anteilsscheine von Marks & Spencer mit einem Plus von gut vier Prozent die Nase vorn. Monatliche Daten des Marktforschungsunternehmens NielsenIQ hatten eine Beschleunigung des Umsatzwachstums des britischen Einzelhändlers im Lebensmittelbereich gezeigt.
Wiederum aus Branchensicht zählten die Energieaktien zu den grössten Verlierern. Die Ölpreise hatten leicht nachgegeben und damit die Gewinnserie der Vortage beendet. Die Sorge bezüglich eines Ausfalls russischer Öllieferungen hatte den Notierungen zuletzt Auftrieb verliehen. Auch Rohstoffaktien schwächelten nun.
Exportorientierte Branchen wie Auto und Chemie wurden ebenfalls gemieden. Druck kam von der Währungsseite. "Mit der Aussicht auf einen startenden Zinssenkungszyklus der Federal Reserve verliert der US-Dollar und der Euro springt auf ein Vier-Jahres-Hoch über 1,18 Dollar", stellte Marktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets fest. Nach Wochen der Lethargie und Unentschlossenheit sowohl auf Käufer- als auch auf Verkäuferseite könnte jetzt an der Börse der statistisch schwächste Börsenmonat des Jahres, der September, richtig beginnen.
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