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Unternehmensergebnis   19.09.2025 10:54:05

Werbevermarkter Ströer senkt Jahresprognose - Aktie verliert

KÖLN (awp international) - Der Zollstreit mit den USA durchkreuzt die Geschäftspläne des Werbevermarkters Ströer . Das Unternehmen kappte deshalb am Vorabend seine Prognose für das laufende Jahr. Der Umsatz und der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen und Sondereffekten (bereinigtes Ebitda) dürfte auf dem Niveau von 2024 verharren, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend in Köln mit. An der Börse kam dies am Freitag nicht gut an.

Die Ströer-Aktie büsste am Vormittag 1,3 Prozent auf 38,60 Euro ein und war damit einer der grössten Verlierer im MDax , dem Index der mittelgrossen Werte. Seit dem Jahreswechsel hat das Papier rund ein Fünftel eingebüsst.

Bisher hatten sich die Ströer-Chefs Udo Müller und Christian Schmalzl für 2025 einen Umsatzanstieg in ähnlicher Höhe wie im Vorjahr vorgenommen, als der Erlös um 6,4 Prozent gewachsen war. Der bereinigte operative Gewinn sollte sogar noch etwas stärker steigen. Allerdings hatten die Manager ihre Prognose von einer zeitnahen und endgültigen Einigung im Zollstreit mit den USA abhängig gemacht.

Nun verwiesen sie darauf, dass die Unsicherheiten ebenso anhielten wie deren Effekte für den Werbemarkt. Daher erwarten die Manager für 2025 nun nur noch Werte auf dem Niveau von 2024: Da hatte Ströer einen Umsatz von gut 2 Milliarden Euro und einen bereinigten operativen Gewinn von 626 Millionen erzielt.

Trotz der vorerst eingetrübten Aussichten erwartet der Vorstand weiterhin kontinuierliche Marktanteilsgewinne im deutschen Werbemarkt und unverändert mittel- und langfristiges, nachhaltiges und profitables Wachstum in seinem Kerngeschäft. Dazu soll vor allem eine weitere Digitalisierung der Aussenwerbung beitragen.

Auch Branchenexperte Marcus Diebel von der US-Bank JPMorgan glaubt daran, dass Ströers Geschäft langfristig weiter wächst. Zwar erwartet er, dass die durchschnittlichen Analystenerwartungen an das bereinigte operative Ergebnis im laufenden Jahr um fünf Prozent sinken. Dies könne kurzfristig auch den Aktienkurs belasten. Er sieht das Papier aber weiter auf dem Weg zu 56 Euro und zeigte sich mit seiner Empfehlung "Overweight" weiter positiv gestimmt.


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