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Unternehmensergebnis   23.07.2025 10:51:10

Lonza schaltet nach Zwischenjahr wieder einen Gang höher

Basel (awp) - Lonza ist wieder auf der Wachstumsspur. Nachdem der Pharmaauftragsfertiger den weggefallenen Grossauftrag von Moderna im Geschäftsjahr 2024 nicht vollständig wettmachen konnte, ist es im ersten Semester 2025 wieder kräftig aufwärts gegangen.

Der Umsatz von Lonza stieg von Januar bis Juni um 17 Prozent auf 3,58 Milliarden Franken, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Getragen wurde das Wachstum vom Auftragsentwicklungs- und Fertigungsgeschäft, auf das sich Lonza künftig fokussieren wird.

Dieses sogenannte CDMO-Geschäft (Contract Development and Manufacturing Organization), wuchs zu konstanten Währungen um 23 Prozent und steuerte mit 3,05 Milliarden Franken den Löwenanteil zum Umsatz bei. Dabei profitierte Lonza auch von einer grossen Produktionsanlage, die vergangenen Herbst Roche abgekauft wurde.

___ Halbe Milliarde aus Kalifornien

Das Werk im kalifornischen Vacaville dürfte 2025 rund eine halbe Milliarde Franken zum Konzernumsatz beisteuern, erklärte Finanzchef Philippe Deecke. Davon sei mehr als die Hälfte bereits im ersten Semester angefallen.

Lonza macht gleichzeitig gute Fortschritte beim "Befüllen" seiner neuen Anlage - bis dato wurden drei langfristige Lieferverträge abgeschlossen. Und Deecke ist zuversichtlich, "schon bald" weitere Verträge melden zu können - das Interesse der Kunden sei gross.

Gleichzeitig liefere Vacaville eine bessere Marge als erwartet, betonte Lonza. Der Betriebsgewinn von Lonza stieg in der Folge mit plus 18,6 Prozent auf 1,06 Milliarden Franken noch deutlicher als die Verkäufe. Die Marge nahm entsprechend von 29,2 auf 29,6 Prozent zu.

___ Kapselgeschäft stabilisiert

Das Kapsel- und Nahrungsergänzungsmittelgeschäft hielt derweil die Verkäufe bei 523 Millionen Franken und stand damit für noch knapp 15 Prozent des Konzernumsatzes. Dem Management dürfte die Stabilisierung des Umsatzes nicht ungelegen kommen, will man sich doch aufgrund fehlender Synergien von dem Bereich trennen.

Denn das Kapsel-Geschäft schrumpfte lange Zeit und wirft weniger Profit ab als die anderen Lonza-Divisionen. In Zahlen ausgedrückt: Im ersten Halbjahr 2025 kam der Bereich "Capsules & Health Ingredients" auf eine operative Marge auf 26,2 Prozent, die drei CDMO-Bereiche zusammen auf 30,2 Prozent.

___ Leicht höhere Prognose

Angesichts der guten Entwicklung im ersten Halbjahr erhöht Lonza den Ausblick für das Gesamtjahr im CDMO-Geschäft leicht. Neu stellt der Konzern ein Umsatzwachstum in Lokalwährungen von 20 bis 21 Prozent in Aussicht, davor wurden "annähernd" 20 Prozent versprochen. Und die Kern-EBITDA-Marge soll 30 bis 31 Prozent betragen, nach zuvor "annähernd 30 Prozent".

An der Börse greifen die Anleger wacker zu: Gegen 10.50 Uhr verteuern sich die Lonza-Papiere um 4,6 Prozent auf 581 Franken. Mit einem Plus von etwa 7 Prozent seit Januar rücken die Aktien damit in der diesjährigen SMI-Gewinnerliste wieder etwas vor.


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