Swiss Re versetzt den Anlegerhoffnungen einen Dämpfer
London/Zürich (awp) - In einem von Preisdruck geprägten Marktumfeld will der Rückversicherer Swiss Re den Gewinn im kommenden Jahr leicht steigern. Nebst gezieltem Wachstum und Einsparungen soll auch Künstliche Intelligenz dazu beitragen. An der Börse hatte man sich allerdings mehr erhofft.
"Swiss Re ist zu einem Marktführer aufgebaut worden und diese Erwartungen wollen wir erfüllen", sagte CEO Andreas Berger am Freitag anlässlich eines Investorentreffens in London. "Wir haben viel investiert, um unser Kerngeschäft zu stärken, und werden das in Zukunft weiter tun."
Im Jahr 2026 strebt Swiss Re einen Konzerngewinn in Höhe von 4,5 Milliarden US-Dollar an. Das ist etwas mehr als die zum laufenden Geschäftsjahr bekräftigte Zielsetzung von 4,4 Milliarden Dollar.
Portfolios bereinigt
Swiss Re werde die Strategie noch klarer auf die Stärkung des Kerngeschäfts ausrichten, versprach Berger. In den Sparten Sach- und Haftpflichtrückversicherung (P&C Re) und Corporate Solutions (CorSo) seien die Abhängigkeiten vom Haftpflicht-Geschäft reduziert und in der Lebens- und Krankenrückversicherung (L&H Re) Portfolios bereinigt worden.
Das L&H-Re-Geschäft hat Swiss Re laut Berger widerstandsfähiger gemacht. Nachdem die Arbeiten dazu die Rechnung bereits in den ersten neun Monaten belasteten, wird zum vierten Quartal mit einer weiteren Belastung von rund 250 Millionen Dollar gerechnet.
Damit ist das ursprünglich für 2025 angestrebte Sparten-Gewinnziel von 1,6 Milliarden Dollar ausser Reichweite gerückt. Nach Anpassungen in Australien, Israel oder Südkorea sei der Weg im Jahr 2026 allerdings frei für einen Gewinn von 1,7 Milliarden, hiess es.
Mit KI zu Effizienz
Zu einer noch wichtigeren Säule in der Strategie wird Künstliche Intelligenz (KI). KI werde zentrale Prozesse transformieren und einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Produktivität und in der Entscheidungsfindung liefern, ist Berger überzeugt. KI-Anwendungen seien etwa im Underwriting oder in der Schadenbearbeitung integriert worden.
Auf Kurs sieht sich die Gruppe auch mit dem Anfang Jahr aufgegleisten Kostensparprogramm. Von den bis 2027 angepeilten Einsparungen von rund 300 Millionen Dollar ist laut den Angaben etwa ein Drittel bereits umgesetzt worden.
Das längerfristige Rentabilitätsziel von "mehr als 14 Prozent" tastet Swiss Re nicht an. Dabei ist das Marktumfeld nach Jahren steigender Tarife rauer geworden. Das weiss auch Berger: "Es gibt Bereiche im Property-Geschäft, in welchen die Tarife zurückgehen. In anderen Bereichen steigen die Preise aber weiter." Insgesamt bewegten sich die Preise für Swiss Re auf einem "sehr gesunden Niveau".
Jährliche Aktienrückkäufe
Den Aktionären verspricht Berger weiteres Dividendenwachstum von jährlich mindestens 7 Prozent. Zudem werden künftig Jahr für Jahr eigene Aktien zurückgekauft. Beginnen werde man damit im Jahr 2026 mit einem Volumen von 500 Millionen Dollar, hiess es.
An der Börse hatten die Anleger, was das Gewinnziel und die Aktienrückkäufe angeht, deutlich mehr erwartet. Als Folge davon brach der Aktie ein und verlor bis am Freitagnachmittag gut 7 Prozent.
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Betroffene Instrumente
| Name | Kurs | Differenz Differenz % |
52 Wochenhoch | 52 Wochentief | Volumen |
|---|---|---|---|---|---|
| Swiss Re N | 130.35 |
-8.15
-5.88%
|
153.85 | 128.05 | 564'367.00 |